#162: Wanderung von der Wolfswarte zum Oderteich

Hier kommt er nun, der versprochene zweite Teil aus dem Harz. Diesmal geht die Wanderung von der Wolfswarte zum Oderteich zurück. Wenn ihr den ersten Teil verpasst habt, dann schaut euch diesen Beitrag am besten vorher an.

Auf der Wolfswarte:

Während ich mich vorsichtig über das wacklige Steinmeer fortbewegte, zog der Wind immer weiter an. Als die Bilder im Kasten waren, entschied ich mich, zurück zum Oderteich zu laufen. Außerdem erhoffte ich mir, dass der Nebel mittlerweile auch dort angekommen war. Wenn es neblig ist, wäre ich immer am liebsten überall.

Der steinige Weg von der Wolfswarte nach unten ging wesentlich schneller als der Weg bergauf. Auch wenn ich mir dachte, die Motive auf der Strecke hast du eh schon im Kasten, entdeckte ich trotzdem die ein oder andere Perspektive, die ich vorher nicht sah. Klar sieht alles ähnlich aus, aber manchmal sind es die kleinen Dinge, die einem ins Auge fallen. So wie der tropfende Ast im ersten Bild oder wie die einzelnen Bäume auf der linken Seite im zweiten.

Irgendwie bekomme ich nie genug davon, wenn alles grün, nass und neblig ist. Stundenlang könnte ich mich dann im Wald aufhalten. Ich kann es gar nicht beschreiben, was genau den Reiz in meinen Augen ausmacht, aber wenn ich diesen Weg an einem sonnigen Tag mit blauem Himmel fotografieren würde, fände ich ihn persönlich einfach nicht schön.

Zurück am Oderteich:

Der Oderteich liegt circa 200 Höhenmeter unter der Wolfswarte. Und diese 200 Meter klingen zwar erstmal nicht viel, können aber nebeltechnisch Welten ausmachen. Die Chance, dass du auf einer Bergspitze Nebel hast, ist immer höher. Daher fieberte ich mit jedem Höhenmeter, den es abwärts ging, mit, ob sich der Nebel halten würde. Und Mutter Natur machte es echt spannend.

Als ich wenig später am Nordufer des Oderteiches ankam, wurde ich ganz hippelig. Die Suppe hing über dem gesamten Stausee und ich bekam doch noch die Stimmung, die ich mir sehnlichst wünschte. Am liebsten wäre ich nochmal eine komplette Runde gelaufen, doch die letzten 5 Stunden machten sich allmählich in den Beinen bemerkbar. Trotzdem lief ich ein paar Meter zurück zum schiefen Baum vom Oderteich. Ein Must-shot, wenn ich hier bin.

Mit und ohne Wasser:

Anhand von diesem Baum kann ich euch genau zeigen, wie voll der Oderteich sein kann. Das folgende Bild ist irgendwann im Frühling 2021 entstanden, also keine 2 Jahre her. Klar, die Schneeschmelze bringt nochmal einiges an Tauwasser, aber wie ich bereits im ersten Beitrag erzählt habe: So leer wie an diesem Tag habe ich ihn zu dieser kalten Jahreszeit noch nie gesehen.

Und nun die Frage der Fragen: Was gefällt euch optisch besser, mit oder ohne Wasser?

Als das erledigt war, folgte ich der eigentlichen Route. Auf mich warteten die wunderschönen Holzstege, die typisch für die Moorlandschaft im Harz sind. Quasi das i-Tüpfelchen einer gelungenen Wanderung.

Die letzten Meter verbrachte ich entlang des steinigen Ufers und konnte mich nicht wirklich von dem Wetter und dem Ort trennen. Ich war durchnässt (es regnete ununterbrochen), müde und auf der Speicherkarte befanden sich bestimmt locker 500 Bilder.

Trotzdem musste ich nochmal zum Anfang meiner Route, auf die gegenüberliegende Seite, wechseln. Nur kurz… Ein paar Motive schwirrten mir durch den Kopf und ich weiß, wenn ich die jetzt nicht einfange, ärgere ich mich zuhause. Also scheiß drauf, ob alles weh tut und ich friere, auf zum Endspurt.

So ihr Lieben, nun habt ihr es geschafft. Ich hoffe, euch hat die Wanderung von der Wolfswarte zum Oderteich gefallen. In meinem Archiv der letzten zwei Monate liegen immer noch einige Touren. Der Brocken im Schnee, der Ochsenkopf im Regen und die Ostsee zwischen Weihnachten und Neujahr. Ich habe noch keine Idee, welcher Beitrag als nächstes erscheinen wird, aber in allen wird es jede Menge Bilder geben. Wenn ihr wieder dabei sein wollt, abonniert gern meinen Blog.

Wenn ihr eines der Bilder aus diesem Beitrag gern an euren Wänden aufhängen möchtet, gebt mir gern Bescheid und ich binde es im Shop mit ein:

15 Kommentare

  1. Burkhard Schefski

    Tolle Bilder und wie immer sehr schön beschrieben.

  2. Wow, das Wetter sieht wirklich ungemütlich aus, aber wieder tolle Fotos 😊.

  3. Wenn mir auch die derzeitige Hochnebellage schwer aufs Gemüt drückt und diesen homogenen Himmel nicht mehr sehen kann, holst Du trotzdem noch was liebenswertes mit Deinem Blick heraus. Wie immer ein Genuss!
    LG von Astrolady

  4. So verrückt das klingt – mir gefällt der Oderteich ohne Wasser besser als mit. Der rötliche Sand, die Steine und der Bewuchs des Seebodens hat etwas Magisches für mich. Als wir kürzlich selbst mal wieder am Oderteich waren, war es selbst in der Herbstsonne so. Aber noch mehr bei Nebel! 😄👍

  5. Ich muss mich da fast anschließen. Leer hat schon was mit diesem Orange… Klar, bedenklich ist es allemal, dass so viel Wasser einfach verschwindet. Hier wird die Zeit wohl zeigen, wie wir künftig deine tollen Beiträge betrachten können – mit oder ohne Wasser

  6. Das sieht so mystisch aus;)

    Tolle Kulisse

    Marie

  7. Pingback:#164: Wanderung zum Naturpfad Weißer Main

  8. Was gefällt mir besser, mit oder ohne Wasser?
    Beides! Es kommt immer auf die Stimmung an, welche man vermitteln will. Ohne Wasser wirkt es eher düster, mit Wasser freundlicher und idyllischer.

    Danke einmal mehr für deine großartigen, inspirierenden Aufnahmen!

    Btw: Stauseen werden im Spätherbst/Winter immer abgesenkt, um Platz zu schaffen für das (Schmelz)Wasser im Frühjahr.

    • Danke dir ☺️
      Und danke auch für die Info. Beim Oderteich bin ich mir da tatsächlich unsicher, weil er das ganze Jahr schon sehr leer war. Im Dezember ist er normalerweise immer voll gewesen. Der Sommer war aber auch wieder sehr derb.

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