#187: Kleinhennersdorfer Stein und Papststein im Nebel

Es war mal wieder Zeit für einen spontanen Urlaubstag, denn endlich gab’s um Umkreis Regen. Die letzten Wochen waren so trocken und sonnig, dass ich schon richtig depressiv wurde, zumindest aus fotografischer Sicht. Also ließ ich es mir nicht nehmen, das Wetter in vollen Zügen zu genießen. Auf dem Plan standen der Kleinhennersdorfer Stein und Papststein im Nebel. Mal sehen ob das klappt.

Der Tag startete leicht verkatert. Mhmm…. man sollte am Vorabend einfach keinen selbst angesetzten Schnaps trinken. Es war zwar nur einer, aber der hat sich scheinbar mit dem Gin Tonic nicht so gut vertragen. Blöd… Bisher ist mir das nur einmal passiert, bevor ich ins Vogtland wollte. Ich hatte mir zwar geschworen, dass das nicht nochmal vorkommt… aber ja, musste ich nun durch.

Parkplatz Gohrisch:

Los ging es mit Denise und Diana in Richtung Kleinhennersdorfer Stein. Ich bin die Runde im Winter mit Denise und Sven gelaufen und wusste schon an dem Tag, dass ich im Sommer wiederkommen musste. Und da stand ich nun, auf dem Parkplatz am Fuße des Gohrischs, völlig übermüdet und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Mal sehen, was die Runde so bringt.

Auf zum Kleinhennersdorfer Stein:

Eins kann ich dir verraten, die Grüntöne waren herrlich. Da war ich dann doch schneller wach als gedacht. Der Anfang von dem Wanderweg ist zwar wenig spektakulär, aber wenn du die Augen ein klein wenig offen hältst, kannst du ein paar hübsche Perspektiven und Motive erhaschen. Glücklicherweise hatte mein Makro dabei. Manchmal hab ich halt doch ein paar helle Momente. Meine Hoffnung war, ein paar Wassertropfen und andere Kleinigkeiten einzufangen. Allerdings ist es gar nicht so leicht, den richtigen Schärfebereich mit so einem Objektiv zu erwischen. Nur eine minimale Bewegung kann Schuld daran sein, dass der Hintergrund plötzlich scharf ist und nicht das Motiv. Aber wie in vielen Dingen des Lebens würde ich sagen, Übung macht den Meister. Gut, ein Meister will ich nicht werden, aber wenn ich statt zwanzig Versuchen nur zehn brauche, um den Fokus zu treffen, bin ich mehr als zufrieden.

Wenig später hatte ich plötzlich ein Becks in der Hand, welches als Konterbier dienen sollte…. Ob ich vielleicht etwas müde und fertig aussah? Man weiß es nicht. Ich glaube Diana hatte Mitleid und dachte sich, es könnte ja helfen…. hat es aber irgendwie nicht. Dafür ging es endlich mit dem Wanderweg bergauf und die ersten zarten Nebelschwaden ließen sich im Wald nieder. Jetzt geht’s richtig los, ich war mir sicher.

Als die ersten Höhenmeter hinter uns lagen, entdeckten wir einen kleinen Felsvorsprung mit ein paar Holzstämmen als Sitzmöglichkeit. Zeit für ein kleines Frühstück. Mittlerweile hatte es sich so richtig schön ein geregnet und der Platz war perfekt, um kurz durchatmen zu können. Großen Hunger hatte ich nicht, aber irgendwas Kleines würde in meinem Bauch schon Platz finden, bevor es weiter geht. Einer war aber definitiv bereit für’s Frühstück. Kaum hatte ich meinen Rucksack abgesetzt, schaute mich Murphy mit seinen großen hellbraunen Kulleraugen an. Er wusste ganz genau was da drin war: Ferdi-Würste.

Weiter ging’s zu den ersten Aussichten des Tages. Viel zu sehen gab es zwar nicht, aber das, was ich entdecken konnte, hatte mir vollkommen gereicht. Ein Blick zur Hunskirche ist einfach immer entzückend. Egal ob ich sie vom Gohrisch aus sehe, oder wie hier vom Kleinhennersdorfer Stein. Und zusammen mit dem vielen Nebel, der durchs Tal zog, sah das unglaublich hübsch aus. Bäume, Aussicht und Nebel geht jedes Mal auf’s Neue.

Der Weg zum Papststein:

Der Vorteil auf dieser Runde ist, dass du sie an mehreren Stellen abkürzen kannst. Denise musste an dem Tag beispielsweise leider zur Arbeit, weshalb sie nur zum Kleinhennersdorfer mitkam. Für Diana, Murphy und mich ging es anschließend weiter in Richtung Papststein. Und hier hätte der Wald nicht schöner aussehen können. Die Nebelschleier kamen zurück und die Bäume gaben uns einen leichten Schutz vor dem Regen, der geduldig weiter nach unten prasselte.

Der Papststein ist für mich übrigens ein Ort, dem ich irgendwie nicht so viel abgewinnen kann. Keine Ahnung warum, vielleicht ist er mir zu klein. Der Gohrisch direkt gegenüber gefällt mir von Mal zu Mal besser, aber der Papststein… hmm. Also versteh mich nicht falsch, es ist dort wunderschön und man kann dort richtig lecker Essen gehen und eine hübsche Aussicht gibt’s obendrauf. Aber ich weiß halt auch nicht. Von der Aussicht kann ich dir übrigens nicht so viel zeigen, die hatte sich nämlich hinter dem Nebel versteckt.

Aber fotografisch bin ich vermutlich von den anderen Felsen einfach nur unglaublich verwöhnt. Die sind immer alle so urig und verwinkelt und groß. Oh je, ich hoffe, ich ernte jetzt keinen Shitstorm. Schau dir den Papststein am besten trotzdem an und mach dir ein eigenes Bild vor Ort, würde ich sagen. Es ist jetzt nicht so, dass es da oben hässlich ist. 😂 Und ja, wenn ich jetzt so die Bilder nochmal sehe, tue ich ihm vielleicht etwas unrecht. Gerade der Aufstieg mit den vielen Leitern gefällt mir sehr, im Nebel natürlich noch mehr.

Kurz darauf standen wir wieder am Auto und überlegten, was wir mit dem angebrochenen Tag noch anstellen. Die erste Tour zum Kleinhennersdorfer Stein und Papststein hat sich im Nebel schon mal richtig gelohnt. Aber ich nehme ja keinen Urlaub, um nur eine kleine Runde zu drehen. Nachdem wir den lieben Murphy wieder in Pirna bei Denise abgeliefert hatten, ging es weiter zum Rauenstein. Wie es dort aussah, zeige ich dir im nächsten Beitrag. Lass gern ein Abo da, wenn du das nicht verpassen möchtest.

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9 Kommentare

  1. Sehr stimmige Bilder, sehr schön! Weiter so

  2. Immer so früh aufstehen wäre nicht meins. Aber ich werde es mir angewöhnen müssen. Ich hab ja auch noch so viel in der Natur vor.

  3. Hallo Christiane,
    das war ja wieder dein bevorzugtes Wetter bzw Licht…?
    Gruß, Christian

  4. Pingback:Zum verregneten Rauenstein in der Sächsischen Schweiz

  5. Das sind richtig schöne Bilder. Die haben mir jetzt tatsächlich Lust auf graues Nieselwetter gemacht, etwas das ich eigentlich nicht mag 😀 Die Sächsische Schweiz ist auch mein absoluter happy place! Leider muss ich immer erst 5-6 Std Autofahren…
    Gruß Annika

    • Das ist wohl das schönste Kompliment, was du mir machen kannst. 😀 Freut mich immer, wenn ich Menschen animieren kann, bei diesem Wetter wandern zu gehen. 5-6 Stunden Autofahrt sind natürlich derb. Liebe Grüße

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