Wie im letzten Beitrag kurz angeschnitten, war die Nacht echt kurz. Vielleicht habe ich mit Denise noch ein bis zwei Absacker getrunken und die Zeit zum Schlafen verkürzte sich dadurch dezent. Dafür habe ich die drei Stunden so tief und fest geschlummert, wie selten sonst. Ich weiß gar nicht, wann uns der Wecker genau aus dem Bett schmiss, jedenfalls war es noch dunkel. Wir wollten gegen 04:00 Uhr am Höllenhund in Rathen sein, pünktlich zum Sonnenaufgang… Es hätte mich nicht gewundert, wenn ich noch irgendwo eine Kissenfalte im Gesicht gehabt hätte. Und nein, ich übertreibe nicht.
Am Höllenhund:
Auf dem Weg zum Spot war ich hart am Kämpfen, nicht nochmal einzuschlafen. Aber Denise durfte nicht schlafen, zumindest wäre das beim Fahren ungünstig, also hielt ich auch durch. Wir stellten das Auto auf dem Bastei Parkplatz ab und liefen in den dunklen Wald. Viel los war hier um die Zeit nicht, doch kurz bevor wir ankamen, fing es neben uns plötzlich an zu rascheln. Ich sah es nur im Augenwinkel, ein Wildschwein. Während mein Herz schlagartig in die Hose rutschte, war die Sau genauso überrascht wie wir und verschwand sofort im Dickicht. Was für ein Thriller am Morgen. Nur gut, dass sie alleine war und keine Frischlinge dabei hätte.
Nach dem aufregenden Marsch durch den Wald warteten wir auf dem Felsen gespannt auf das Licht. Ein Blick in den Himmel verriet mir allerdings sehr schnell, dass das nicht einfach werden würde… mal wieder. Für die Fellnase Murphy war diese Uhrzeit auch alles andere als ein schönes Erlebnis – zumindest entschied er sich, einfach noch ein bisschen Schlaf nachzuholen – wenigstens einer. Während Denise ihren Tee trank, warteten wir gemeinsam auf den Sonnenaufgang. Und wir warteten… und warteten… passiert ist allerdings, um genau zu sein, nichts.



Die letzten beiden Touren am Rauenstein und an den Schrammsteinen verliefen wettertechnisch schon nicht wie erhofft, also kam es auf den dritten Versuch an diesem Wochenende auch nicht mehr an. Meine Hoffnung war eigentlich, dass die Felsen im Tal durch ein wenig Seitenlicht angestrahlt werden. Ähm ja, das blieb wohl aus. Aber egal, ich vertrieb die Gedanken, keine besonders tollen Bilder mitnehmen zu können und genoss die Zeit mit ein paar Schnappschüssen und entspannten Gesprächen. Gut, einen zweiten Schrecken gab es noch, als sich mein Fuß im langen Kameragurt verhedderte und ich mir die Kamera quasi selbst aus der Hand schoss… In Richtung Abgrund ist sie gerutscht, aber glücklicherweise nicht runter. Jetzt war ich zumindest wach, auch nicht schlecht.




Dass die Sonne links hinter dem Berg aufging, wusste ich. Dass sie so lange bis über den Berg braucht, um die ersten Strahlen ins Tal zu werfen, wusste ich nicht. Der Spot ist im Herbst eindeutig besser geeignet. Zu der Jahreszeit geht die Sonne weiter rechts auf und du kannst schön mit dem Gegenlicht spielen. Und vielleicht gesellt sich dann auch etwas Nebel mit dazu. An diesem Tag ist weder noch passiert. Nach einer Stunde Wartezeit entschlossen wir uns dazu, weiter in Richtung Bastei zu ziehen.




Auf dem Weg zur Bastei:
Aber bevor es zur Brücke ging, machten wir einen kurzen Abstecher zu einer weiteren Aussicht. Ich weiß nicht, wie sie heißt, aber ich bin dort ganz gern. Mittlerweile spielte das Licht auch ein klein wenig mit und ich konnte zwei bis drei hübsche Aufnahmen von meinen beiden Begleitern machen. In meinen Augen sind das die besten Bilder des Tages geworden.





An der Bastei:
Im Anschluss ging es dann wirklich zur Bastei und hier war es einfach nur noch hell. Doch um zwei neue Perspektiven zu erkunden, reichte es aus. Ich wollte unbedingt mal zur neuen Plattform gucken, die tatsächlich komplett leer war. Und das zum Pfingstsonntag, verrückt. Normalerweise drängen sich hier die Touris und Fotografen dicht an dicht, um DAS perfekte Foto zu bekommen. Wenn ich sowas sehe, lege ich ja immer den Rückwärtsgang ein und suche mir eine ruhigere Ecke. Den Stress muss ich mir nicht geben.




Die zweite Perspektive war ein ganz bestimmter Blick auf die Brücke von weiter oben. Auch hier wieder ein sehr geiler Spot, aber dieses Licht….. Muss ich also doch nochmal einen Sonnenaufgang an der Bastei wagen? Obwohl es auch gut wäre, wenn es ordentlich regnet und leichte Nebelschleier über die Brücke hinweg ziehen…mhm… vielleicht mache ich einfach beides? Mittlerweile zahlt man auf dem Parkplatz glaube 7 € für 4h, das ist quasi ein richtiges Schnäppchen. Immer hau raus die Kohle. Am besten du verbindest den Sonnenaufgang mit einer Wanderung durch die Schwedenlöcher, dann lohnt sich der Preis zumindest einigermaßen.




Viel passiert ist an dem Morgen nicht mehr. Ich gönnte mir wenig später eine Tasse Tee bei Denise und fuhr im Anschluss nach Hause, kaputt und müde. Aber den Sinn, sich an einem verlängerten Wochenende mal so richtig zu erholen, hab ich eh nie verstanden. Und auch wenn das mit dem Wetter auf den drei Touren nicht wie geplant verlief, haben sich die Ausflüge trotzdem extrem gelohnt.
Beim nächsten Mal hat es mit dem Nebel wieder besser geklappt, die Tour war echt gut. Ich war an einem Ort, den ich im Winter bereits besuchte. Auch wenn dort alles voll mit Schnee war, konnte ich mir zum dem Zeitpunkt vorstellen, dass das im Sommer echt hübsch werden könnte. Lass gern ein Abo da, wenn du das nicht verpassen möchtest.
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Diese Landschaften faszinieren mich immer mehr Christine, vielen Dank für diesen wunderschön illustrierten Bericht.
Dann werden dir die nächsten Beiträge auch gefallen. Es kommen bestimmt noch 5-6 hintereinander 🤭😅