Zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Nicht ganz…. Eine gute Wetterplanung ist das A und O in der Landschaftsfotografie. Viele Anfänger in der Fotografie gehen gemütlich gegen Mittag zum Fotospot und wundern sich im Nachgang, dass die Bilder irgendwie nicht so rüberkommen, wie sie es erwartet hätten. Die gute Nachricht ist, sowas lässt sich ändern. Entweder, indem du lange wach bleibst, oder zeitig aufstehst. Natürlich ist das Wetter auch bei mir nicht immer perfekt und es gehört etwas Glück dazu, aber meistens erkenne ich vorher ganz gut, ob ein Trip sich lohnen könnte, oder eher nicht.
Seitdem die Spritpreise an der Zapfsäule immer weiter in die Höhe kraxeln, muss ich 5x mehr überlegen, ob ich für eine Tour wirklich losfahre. Denn gerade, wenn man nur alleine unterwegs ist, ist man schnell bei 60-70 Euro für die Hin- und Rückfahrt.

Die ersten Schritte:
Meine Planung beginnt zu 90% mit der Google – Suche. Ich gebe den Ort ein, wo ich hin möchte und Google spuckt mir die Vorhersage anschaulich für die nächsten 7 Tage aus. Entdecke ich einen Tag, an dem z.B. Regen angezeigt wird, gehe ich in die nähere Analyse.

Dafür eignet sich die Seite wetter.com perfekt. Hier zeigt mir das Diagramm den Grad der Bewölkung und die Luftfeuchtigkeit an. Erfahrungsgemäß lohnt es sich erst 1-2 Tage vorher zu schauen, wohin sich der Trend entwickelt hat. Passen die Voraussetzungen, gucke ich weiter, um die Prognose zu verdichten.
Dafür nutze ich die Seite windy.com. Hier kannst du dir sämtliche Parameter anzeigen lassen, egal ob Gewitter, Wolken, Regen oder Luftfeuchtigkeit. Zu 100 % genau ist natürlich keine Vorhersage, aber wenn man alles ein paar Mal gemacht hat, bekommt man ein gutes Gefühl, ob es klappen könnte oder nicht. Die letzte Entscheidung fälle ich dann meist am Morgen, bevor es losgeht. Während ich mich fertig mache, studiere ich nochmal jede einzelne Seite. Und dort, wo die Chance auf Regen, Nebel oder Sonnenschein am höchsten ist, fahre ich hin – je nachdem, was ich fotografieren möchte.

Nebelfotografie:
Wer Lust auf Nebel hat, der sollte darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit mindestens bei 95% liegt. Je höher die Luftfeuchtigkeit ist, umso mehr steigt die Chance auf Nebel. Unter 95% sollte der Wert nicht liegen. Klar, kannst du an bestimmten Stellen dennoch Glück haben, aber verlassen würde ich mich nicht darauf. Besonders viel Glück hatte ich immer an verregneten Tagen im Sommer. Wenn du dann in einem dicht bewachsenen Wald seid, wirkt es immer wie in einem Dschungel.

Sonnenaufgang/ Sonnenuntergang:
Und wer Lust auf einen Sonnenaufgang beziehungsweise Sonnenuntergang hat, der sollte das Wolkenradar im Augen behalten. Um auf Nummer sicher zu gehen, versuche ich immer so wenig Wolken wie möglich zu erwischen. Nur ein kleiner Fetzen am Horizont reicht schon aus, um alles zu versauen. Passiert ist mir das zuletzt am kleinen Winterberg (die Tour folgt noch im Blog). Da schuftest du dich nachts 1-2 Stunden ab, nur um die ersten Sonnenstrahlen zu erwischen und dann ist der ganze Himmel wolkenfrei, aber dort, wo du keine Wolken brauchst, ziehen welche hin. Das ist dann der minimale Prozentsatz, den du wirklich nicht beeinflussen kannst.

Webcams vor Ort:
Hilfreich sind auch immer Webcams, die an den einzelnen Orten verteilt sind. Die nutze ich meist, um zu schauen, ob nach dem Winter zum Beispiel der Schnee verschwunden ist. Ich finde aus fotografischer Sicht nichts unästhetischer, als verdreckte Schneereste am Wegesrand. Absolute Macke sag ich dir.. 😄
Ich hoffe, ich konnte allen Interessierten unter euch einen kleinen Einblick geben, wie ich meine Fototouren plane. Generell ist es ja nicht schlecht, wettertechnisch auf alles vorbereitet zu sein, egal ob man mit einer Kamera oder nur mit dem Wanderstock unterwegs ist. 😉
Wenn du eines der Bilder aus diesem Beitrag an deinen Wänden aufhängen möchtest, gib mir gern Bescheid und ich binde es im Shop mit ein:
Eine gute Vorbereitung ist sehr wichtig….
Du bist wirklich Nebelexpertin! Jetzt mit Sommerbeginn solch eine Nebellandschaft zu finden ist schon professionelle Planung. Geo-und Topographische Begebenheiten, lokale Klima-und Witterungsverhältnisse als auch Besonderheiten müssen bekannt sein. Falls Du es noch nicht weist, vielleicht schaust Du ja mal in Klimatabellen von Deutschen Wetterdienst nach, wo es die nebelreichsten Tage im Land gibt. Im Gebirge braucht bei schönsten Sonnenschein ringsum ja nur eine Wolke den Hang rauf und der Wanderer steckt im fettesten Nebel.
Deine Fotos wieder echte Handarbeit erster Güte!
LG von Astrolady
Lieben Dank für deine tollen Worte und den Tipp 😃 Werde ich mir gleich mal näher anschauen. Liebe Grüße
guck mal hier herein: interessante Grafiken.
http://archiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band3_50-51_archiv.pdf