In diesem Interview stelle ich dem Fotografen Nikolaus Brinkmann meine 10 Fragen. Alle Bilder von ihm findest du auf seinem Instagram-Profil: patheight
Für alle, die dich nicht kennen: Wer bist du, wo kommst du her und wie bist du dort gelandet, wo du jetzt bist?
Mein Name ist Nikolaus Brinkmann, bin 27 Jahre alt und komme aus Essen in NRW. Schon während der Schulzeit habe ich mich für alle möglichen kreativen Dinge interessiert, ob es nun Zeichnen, Grafik Design oder eben Fotografie ist. Nachdem ich dann 2014 bei dem ersten Instameet der GermanRoamers war, kam die Leidenschaft für die Natur und damit verbundene Landschaftsfotografie auf.
Anhand der Bilder bei Instagram könnte ich mir vorstellen, dass du viel unterwegs bist. Ist das tatsächlich so und wenn ja, was ist deine Lieblingsjahreszeit zum Reisen?
Da ich seit einem Jahr Humanmedizin studiere, bleibt leider nicht mehr so viel Zeit zum Reisen, aber trotzdem nutze ich jede Gelegenheiten um neue Orte oder alte Favourites neu zu entdecken. Lieblingsjahreszeit ist auf jeden Fall der Herbst aufgrund der ganzen schönen Farben.
Was war das ekligste Essen, das du je auf einer Reise gekostet hast?
Puh…da fällt mir ehrlich gesagt nur Positives ein. Vielleicht habe ich die negativen Erinnerungen einfach schnell verdrängt 😉
Mittlerweile gibt es Massen an guten Fotografen, gerade im Bereich Landschaft/ Outdoor. Denkst du, dass man sich heute in der Branche als Neuling noch etablieren kann?
Vorne weg ganz klar ja. Allerdings ist das ganze, vor allem im Bezug auf Instagram schwieriger, bzw. unberechenbarer geworden. So sehe ich leider oft Fotograf*innen mit unglaublichen Bildern, die dennoch durch den Algorithmus keine nennenswerte Reichweite aufbauen. Ich denke aber, wenn man Spaß an der Fotografie hat und sich ein wenig mehr reinkniet als die Konkurrenz besteht definitiv die Möglichkeit Fuß zu fassen.
Was magst du am liebsten in der Landschaftsfotografie und wie bist du zu dieser Nische gekommen?
Dazu gekommen bin ich am wahrscheinlichsten durch meine Kindheit, in der ich bereits sehr viel draußen war, aber auch wie vorher schon erwähnt durch das Treffen der GermanRoamers
Gibt es eine App auf deinem Handy, wo du sagst, die sollte jeder Fotograf nutzen?
Für mich ist das natürlich Lightroom – bereits in der kostenlosen Version hat man die Möglichkeit einen individuellen Look zu erstellen und die ersten generellen Erfahrungen mit der Fotobearbeitung zu sammeln. Auch bietet die App eine „Pro“ Funktion über die man alle Parameter wie Belichtungszeit und ISO einstellen kann, falls man als Einsteiger*in mit dem Handy beginnt zu fotografieren.

Verdienst du deinen Lebensunterhalt mit der Fotografie oder ist es für dich ein Hobby?
Für ein paar Jahre habe ich das, aber durch mein Studium ist der Fokus ganz klar umgerückt worden, allein schon durch die zeitliche Einschränkung, die ich durch Pflichtveranstaltung habe, kann ich viele Reise-/Fotografie-Angebote gar nicht mehr wahrnehmen
Was ist schlimmer: Scheitern oder es nicht versucht zu haben?
Für mich ist es eindeutig letzteres, weil dann immer der Gedanke noch mitschwingt, ob es nicht doch hätte klappen können. Und aus Niederschlägen kann man oft noch positives ziehen, wenn man es als Lernprozess betrachtet.
Was bedeutet Freiheit für dich?
Für viele ist es wahrscheinlich die Möglichkeit zu Reisen wohin auch immer sie möchten, was gewissermaßen auch für mich zutrifft. Viel wichtiger ist mir aber die gedankliche Freiheit, das Denken nicht von gesellschaftlichen Normen begrenzen lassen, aber auch einfach mal Freiheit von allem was so um uns rum passiert, uns tagtäglich gedanklich bedrückt und diesen Zustand finde ich in den Bergen, wenn der Lärm der Zivilisation um mich herum verstummt und ich nur noch in dem Moment bin.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Die Pläne sind für die nächsten fünf Jahre recht eingeschränkt, aber ich habe ein riesiges Interesse an Alpinen Wanderungen und Klettern entwickelt, also könnte es einen Shift hin zu abenteuerlicherem Content geben.
Vielen lieben Dank für deine Zeit Nikolaus.