#189: Bärensteine in der Sächsischen Schweiz zum Sonnenaufgang

Ich hab dir ja versprochen, dass es in diesem Sommer sehr sächsisch wird. Mittlerweile kann ich den Weg zum Elbsandsteingebirge im Schlaf, also zumindest bis nach Pirna. Denn dort gab mir die liebe Denise wieder ein Dach über dem Kopf… muss ich nur aufpassen, dass ich mich an diesen Luxus nicht gewöhne, wobei… schlimm wäre das eigentlich nicht. Am Abend ging es für uns zur kleinen Bastei. Die Bilder waren zwar fast alle für die Tonne, dafür gab es super leckeren Nudelsalat, mit einem entspannten Gespräch und einem Sitzplatz auf der einzigen Bank in der ersten Reihe. Ich denke, da gibt es schlimmeres, als ein paar versaute Bilder. Ein bisschen was vom Sonnenuntergang zeige ich dir trotzdem, doch die Bärensteine in der Sächsischen Schweiz zum Sonnenaufgang waren das eigentliche Ziel. Also gucken wir doch mal, ob das gleich beim ersten Versuch klappen würde.

Ankunft am kleinen Bärenstein:

Der Nachteil, wenn man im Sommer einen Sonnenuntergang und anschließend einen Sonnenaufgang fotografieren will, ist die kurze Zeit zwischen den beiden Ereignissen. Kurz nach 21:00 Uhr verschwand die Sonne und wenn wir pünktlich am Spot morgens ankommen wollten, müssten wir spätestens 04:00 Uhr oben sein. Da sind wir aber abends noch nicht zum Auto gelaufen und morgens noch nicht hoch. Mehr als fünf Stunden Schlaf waren quasi nicht drin, zumal ich dazu sagen muss, man kann ja nicht sofort einschlafen, wenn man nach Hause kommt. Du siehst also, so ein Fotografenleben ist echt hart. Wobei…. selbstgewähltes Elend würde ich sagen. Aber es hat sich immerhin gelohnt.

Der Weg nach oben war weniger anstrengend als gedacht und zum Spot selber mussten wir nur ein ganz klein wenig kraxeln. Gut, für Denise war es ein Kinderspiel, weil sie immer mal klettern ist… und ich? Ich war froh, dass ich mich irgendwie dieses blöden Felsen hochwuchten konnte. Aber hey, zurück geht’s immer leichter, nur auf dem Hintern nach unten gleiten lassen, den Rest erledigt die Schwerkraft.

Freudestrahlend hatte ich meine Bilder vom Sonnenaufgang im Kasten und im Normalfall wäre die Tour damit für mich erledigt. Die Sonne war draußen und in der Vergangenheit war das für mich das Zeichen, die Segel zu streichen. Du weißt, Sonne + ich = keine guten Freunde, zumindest nicht, sobald die goldene Stunde vorbei ist. Jetzt ging’s aber erstmal so richtig los mit unserer Wanderung. Verdammte Axt….

Der Weg zum großen Bärenstein:

Vom kleinen Bärenstein aus ging es relativ schnell nach drüben zum großen Bärenstein. Dort wartete auf mich eine ganz besondere Überraschung. Doch dazu komme ich später. Erstmal kämpften wir uns durch den Wald nach vorne und ich verlor leicht den Überblick, wo wir lang müssen. Aber Denise meinte, hier geht’s überall irgendwohin. Tja, also tat ich das, was ein orientierungloser Mensch so macht, ich folgte ihr auf Schritt und Tritt.

Und währenddessen stellte ich fest, dass es gar nicht sooooooo schlimm war, wie ich dachte. Also zumindest, wenn man sich selbst den Druck herausnimmt, hübsche Bilder zu schießen und einfach mal den Moment genießt. Dann ist so eine gemeinsame Wanderung mit Sonne nämlich gar nicht so schlimm, wie ich immer dachte. Hab ich das gerade laut gesagt? Klar, ein Fan werde ich davon nicht, aber es war wirklich mehr als ok.

Zeit für eine kleine Pause:

Das Highlight für diesen Tag wartete aber erst noch auf mich. Doch vorher gab es ein leckeres Frühstück an einer hübschen Aussicht. Um genau zu sein, hatte Denise unglaublich leckeren Karottenkuchen dabei (aus dem Platzhirsch in Pirna) und als Aussicht gab’s den Lilienstein zu Gesicht. Und während wir uns den Kuchen schmecken ließen, der ist nämlich echt der Knaller, machte es Murphy sich in den Heidelbeeren bequem. Das war quasi die Ruhe vor dem Sturm, wenn man das so sagen darf.

Über die Riegelhofstiege zurück zum Parkplatz:

Der Magen war gefüllt, Zeit für den Abstieg. Und da wollten wir an diesem Tag mal was Neues ausprobieren. Also ich, Denise kannte den Weg bereits. Ich alte Sportskanone dachte mir, ein bisschen kraxeln am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen… Also Kummer und Sorgen waren tatsächlich vertrieben, da ich mich darauf konzentrierte, in einem Stück unten anzukommen. Nein Spaß, so schlimm war es nicht, aber dafür, dass ich sonst nur 0815 – Wanderwege laufe, war die Riegelhofstiege am großen Bärenstein schon etwas Besonderes.

Aber ich hatte einen Profi am Start, der mir immer sagen konnte, wohin mit meinen Füßen, wenn ich mich mal wieder etwas blond anstellte. Und ich muss sagen, ich sah danach zwar aus wie Sau, aber schlecht fand ich es nicht. Wenn du also auch mal in der Gegend bist und Bock auf was Neues hast, dann probiere dich ruhig an der Stiege aus.

Die letzten Meter gingen im Anschluss entspannt durch den Wald, ohne viel Aufregung. Auch wenn ich mir lieber einen nassen Wandertag gewünscht hätte, hat sich der Sonnenaufgang ziemlich gelohnt. Und zum Erkunden der Location war der Tag perfekt. Ich denke, hier muss ich nochmal hin, wenn es so richtig schön geregnet hat und der Nebel durchzieht. Alles in allem war das eine entspannte Runde mit insgesamt sieben Kilometern, für die wir ca. fünf Stunden gebraucht haben. Ich muss aber dazu sagen, davon saßen wir locker zwei Stunden einfach nur rum, haben gequatscht und gegessen.

Ich hoffe, dir haben die Bärensteine in der Sächsischen Schweiz gefallen. Beim nächsten Mal geht’s nach Cunnersdorf. Lass gern ein Abo da, wenn du wissen möchtest, was es da schönes zu sehen gab.

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8 Kommentare

  1. Zauberhafte Fotos sind dabei!

  2. Schöne Bilder und eine lustige Geschichte, das hat mir wieder mal sehr gut gefallen! Tolle Wanderung!

  3. Eine sehr schöne Wanderung die Merke ich mir für meinen Urlaub in der Sächischen Schweiz. Und wie immer natürlich auch schöne Bilder

  4. Diese Bilder reizen mich immer wieder aufs Neue, Christiane, es ist so eine besondere Landschaft dort. Vielen Dank fürs Teilen. Vielleicht komme ich eines Tages dorthin, um alles im wirklichen Leben zu erleben.

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