#176: Das Khaatal in der Böhmischen Schweiz

Ich habe lange überlegt, ob ich dir die Bilder dieser Tour zeigen soll, oder eher nicht. Hintergrund ist, dass die Spots im Khaatal in der Böhmischen Schweiz, nicht mehr so existieren, wie erhofft. Auch dort muss der fiese kleine Borkenkäfer ordentlich gewütet haben, denn im Tal habe ich kaum noch einen Baum gefunden. Die Tschechen scheinen hier knallhart zu sein. Der hintere Teil war zwar gesperrt, aber was ich im vorderen Bereich gesehen habe, war echt heftig.

Ein kleines Trostpflaster – die Bilder im Bärengarten waren ein voller Erfolg. Falls du jetzt nicht weißt, wovon ich gerade spreche, dann schau gern im letzten Beitrag vorbei. Dort zeige ich dir einen kleinen aber feinen Spot in der Sächsischen Schweiz, den wir an diesem Tag zuerst besuchten.

Startpunkt in Khaa:

So, nun aber zum Khaatal. Wir stellten das Auto auf einem kostenfreien Parkplatz ab. Direkt gegenüber gibt es noch einen Kostenpflichtigen, aber wenn du in aller Früh dort bist, ist der kostenfreie nicht belegt. Von dort aus ist das Tal sehr gut ausgeschildert, zumindest hatten wir keine Probleme es zu finden. Den ersten Abzweig zum Khaatalwächter hatten wir dann aber doch verpasst. Das lag daran, dass ich mich nicht umdrehte, sonst hätte ich die Stufen gesehen. Aber dazu gleich mehr. 😉

Der Weg zur Burgnadel:

Wir starteten also mit dem Aufstieg zur Burgnadel. Hier wirst du nicht verschont. Gleich am Anfang kamen wir ordentlich ins Schwitzen. Im Winter laufe ich seltener Felsen nach oben, das merkt man dann auch in der Kondition. Sofort schoss das Blut durch meine Gefäße und das Ergebnis war ein puterroter Kopf – zumindest kam es mir so vor, als würde er gleich explodieren.

Glücklicherweise lege ich durch die Fotografie automatisch mehr Pausen ein, eine Win-win-Situation quasi. Und es sieht dann auch nicht so aus, als wäre meine Kondition völlig im Eimer. 🤫 Obwohl es nicht einfach war, Motive zu finden. Der Borkenkäfer hat es sich überall ordentlich schmecken lassen. Ich war wohl einfach ein bis zwei Jahre zu spät vor Ort.

Wenig später kamen wir an der Burgnadel an und es ging nach einem ständigen hoch/ runter/ hoch/ runter zurück ins Tal. Und dieser Abstieg hat mir mit meiner kleinen Höhenangst ein leichtes Bauchkribbeln beschert. Mein Kopf spielt mir in solchen Momenten immer streiche, indem er überlegt, was wohl passieren würde, wenn man einfach nach vorne kippt…. da schüttelt es mich jetzt noch. Die Stufen waren teilweise so wacklig und der Weg so schmal, dass ich links und rechts mit meinem Rucksack an der Wand hängen blieb.

Zurück zum Auto:

Als wir zurück im Tal ankamen, standen wir vor der Absperrung. Hier ging es nicht weiter. Es blieb nur der Weg zurück zum Auto. Ich fand auf der Karte zwar noch eine alternative Route, die am Anfang echt vielversprechend aussah. Allerdings wurde das Gebiet so schlammig, dass wir kurz darauf umkehrten. Ich breche selten ab, aber wenn ich bis über den Knöchel im Schlamm versinke, bringt das ja auch nichts.

Es blieb uns also nichts anderes übrig, als im trostlosen Tal zurückzulaufen. Nur gut, sage ich dir. Denn mein Zielfoto ist mir bisher noch nicht begegnet. Ich hatte im Netz eine alte Leiter entdeckt und die wollte ich unbedingt fotografieren. Und kurz bevor wir das Tal verließen, grinste mich noch ein weiterer Wanderweg an. Das musste es sein. Während ich die ersten Stufen nach oben lief, wartete Sven im Tal auf mich.

Zum Glück entschied ich mich dazu, nochmal hoch zu laufen. Wie würde mein Mann jetzt sagen, happy wife, happy life. Die zweite Leiter war es dann, die ich gesucht hatte. Irgendwie habe ich eine absolute Schwäche für solche Motive.

Nun war ich glücklich und konnte zufrieden zurück zum Auto laufen. Hatte sich die Tour also doch noch gelohnt. Wenn man hier im Sommer vorbeischaut und alles Grün aufblüht, sieht es bestimmt nicht ganz so trist aus, wie an diesem Tag.

Ich hoffe, das Khaatal in der Böhmischen Schweiz hat dir trotzdem gefallen. Auf der nächsten Tour wird es endlich mal wieder neblig hier im Blog – lange genug hat es ja gedauert. Meine Wanderung in Torfhaus verlief genau nach meinem Geschmack. Wenn du wissen möchtest, wie es weiter geht, lass gern ein Abo da.

Wenn du eines der Bilder aus diesem Beitrag an deinen Wänden aufhängen möchtest, gib mir gern Bescheid und ich binde es im Shop mit ein:

4 Kommentare

  1. Tolle Fotos, spannende Wege, die du da kraxelst! Mit Hund wäre das vollkommen unmöglich und wir müssten jedesmal umdrehen. Gut, dass du die Fotos machst 😉

  2. Gut, dass du dich entschieden hast, die Fotos herzuzeigen. Sieht klasse aus mit all den herumliegenden Baumstämmen. 😉

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