Nach einem erfolgreichen Morgen an den Herkulessäulen, düsten wir gegen Mittag weiter. Auf dem Plan stand eine Wanderung zum verschneiten Gohrisch und Papststein. Du weißt jetzt nicht genau, welchen Morgen ich meine? Dann schau doch gern im vorherigen Beitrag vorbei, bevor du hier weiterliest. Es lohnt sich, versprochen.
#165: Die Herkulessäulen im Schnee
Eine kleine Wanderung durch die verschneite Sächsische Schweiz. In diesem Beitrag nehme ich euch mit zu den Herkulessäulen im Schnee.
Parkplatz am Gohrisch:
Auch am Gohrisch war der Parkplatz komplett leer. Dass wir hier alleine wären, bezweifelte ich jedoch stark, da am Papststein der Platz voll war. Aber egal, bisher war dort nie die Hölle los. Der Weg auf den Gohrisch war anders als der an den Herkulessäulen. Ich lief die ganze Zeit wie auf rohen Eiern die Treppen nach oben. Hoch geht meist noch, aber runter ist immer eine Katastrophe. Und seitdem ich an der Steinernen Renne mit dem Hintern im Wasser lag, fällt es mir noch schwerer, lässig zu bleiben. Aber Wasser gab es hier zum Glück keines.


Der fotogene Aufstieg:
Gerade die Passage, wo man zwischen den Felsen nach oben steigt, ist besonders reizvoll. Wenn ich mir vorstelle, dass hier leichte Nebelschwaden ruhen und alles nass ist, herrlich. Zusammen mit dem Farn, der sich überall ausbreitet wie Unkraut könnte das eine fantastische Mischung sein… Ja ich denke, das sollte ich in Angriff nehmen. Aber zurück zum eigentlichen Thema, Felsspalten. Ich mag diesen kurzen Weg hier wirklich extrem. Und das Schöne ist, wenn dieser Teil hinter dir liegt, bist du bereits oben angekommen.



Da wir gerade davon sprechen: Oben fegten mir die Schneeflocken um die Nase. Obwohl das noch harmlos ausgedrückt ist. Eigentlich hatte ich mehr das Gefühl, es waren kleine fiese Hagelkörner die permanent gegen meine Brillengläser knallten. Zusammen mit dem eisigen Wind war das eine Folter für die Ausrüstung. Aber Kamera und Objektiv haben tapfer durchgehalten.
Ausblick zum Papststein:
Die erste Aussicht, die ich dir zeigen möchte, erreicht man im Sommer etwas einfacher als im Winter. Wer Bock hat, muss “nur” einen kleinen Sprung über eine Felsspalte zurücklegen. Wer mich kennt, der weiß, springen kommt nicht in die Tüte. Dann lieber schleife ich mich irgendwo durch den Dreck. Gesagt, getan. Ich knehrte mich zwischen zwei Felsen hindurch, zog mich an einer Baumwurzel eine Schräge nach oben und kassierte für das Spektakel eine ordentliche Portion Schnee in den Nacken. Aber hey, ich kam auch ohne Sprung an der Aussicht an. Und das hat sich gelohnt, auch wenn der Papststein im Nebel verborgen blieb.





Ausblick zur Festung Königstein und zum Pfaffenstein:
Der Weg zum nächsten Spot war nicht ganz so spektakulär. Gut, bis auf das letzte Stückchen, wo wir unsere müden Körper an einer Metallkette hochziehen mussten. Ohne Kette wäre ich nur weggerutscht. Schon alleine der Gedanke, hier musst du wieder runter… So gern ich als Wanderin durch Wälder laufe, die Sächsische Schweiz im Winter mit Glatteis und Schnee war was Anderes. Aber lass dich nicht unterkriegen von meinen Worten, es war trotzdem geil.




Am Spot angekommen, gab es immer noch eine dicke Portion Nebel. Die Aussicht blieb im Verborgenen. Ein paar Eindrücke konnte ich trotzdem für dich festhalten. Thema festhalten… das hätte man hier oben auch machen können. Ich sah mich schon auf dem Boden, so stark fegte der Wind über die Aussichtsplattform hinweg. Daher blieben wir hier auch nicht ewig.





Der Abstieg:
Wenig später forderte uns der Abstieg. Es gibt drei verschiedene Wege am Gohrisch, d.h. man kann eine entspannte Rundwanderung daraus machen. Einer davon, die Falkenschlucht, war als schwierig gekennzeichnet. Da wir nicht wussten, was uns bei dem Wetter erwarten würde, liefen wir einen anderen Weg. Der Weg liegt ein paar Meter hinter der Falkenschlucht ebenfalls auf der rechten Seite. Zum Glück ging alles gut.




Der Aufstieg zum Papststein:
Auch hier war ich zuletzt im Sommer. Ein wunderschöner Trip mit meiner besten Freundin stand damals auf dem Plan. Diesmal bekam ich das komplette Kontrastprogramm zu Gesicht. Das herrliche Grün verwandelte sich in eisiges Weiß. Die Stufen ließen sich zu einem Teil nur noch erahnen. Alles war platt getreten, weshalb man etwas aufmerksamer sein musste. Den Aufstieg zum Papststein brachten wir trotzdem schnell hinter uns.





Auf dem Felsen kannst du in der gemütlichen Gastwirtschaft einen heißen Tee trinken oder dir etwas Warmes zu Essen gönnen. Wir klapperten diesmal aber nur die drei bis vier Aussichtspunkte ab. Obwohl so ein Glühwein schon was Feines gewesen wäre – aber ich war der Fahrer, da muss das nicht sein. Ich freute mich mittlerweile sehr auf die Sitzheizung in meinem Auto, einen leckeren Tee und mein Butterbrot. Es sind die kleinen Dinge im Leben, die es lebenswert machen.








Ich hoffe dir hat der Abstecher zum winterlichen Gohrisch und Papststein gefallen. Beim nächsten Mal nehme ich dich mit zur verschneiten Bastei nach Rathen. Vier wunderschöne Aussichten warteten auf mich und Pierre. Der Nebel hing über der Elbe und zog langsam ins Tal hinein. Ob er uns die Sicht versperrte, erzähle ich später. Wenn du den Beitrag nicht verpassen willst, dann lass gern ein Abo da.
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Sagenhaft schön!
Das freut mich sehr, vielen Dank.
Ich habe diesen Beitrag auch weitervermittelt.
Ganz lieben Dank dir.
Es gefiel sehr gut!😊
Im Vergleich zu Deinen grünmoosigen Märchenfotos haben diese Winterbilder einen völlig anderen Charakter. Etwas mühevolles kann man da nachvollziehen, wie Du es ja beschreibst. Sehr abenteuerlich dargestellt, eine wahre Herausforderung. Ich war mal in Rathen, im Herbst. Den Winter auf diese Weise kenne ich nicht dort. ich würde mich da nicht mehr durch die Landschaft trauen. Doch in der Tat winkt da das ganze Wirken nach echtem Abenteuer. Du scheust keine Mühen, Respekt.
LG von Astrolady
Ich freue mich trotzdem schon so sehr auf die grünen Wälder im Sommer 😃 Dann wandert es sich auch wieder leichter 😅 Liebe Grüße
Sehr schöne Eindrücke! Ich find das echt bewundernswert, wo ihr da so mitten im Schnee durchwandert! Ich hab schon im Sommer Respekt vor den Wegen, aber so verschneit und rutschig bergen sie nochmal ganz andere Gefahren. Ich weiß nicht, ob ich mich das trauen würde. Danke für den tollen Beitrag und die schönen Bilder 😊
Da wo wir entlang sind, war das schlimmste was passieren konnte, auf den Popo fallen 😅 Die richtig krassen Wege laufe ich auch nicht ☺️
😂 Auch das kann ziemlich weh tun. Trotzdem Respekt für deinen Mut 😉
Das stimmt 😅 Ich danke dir ☺️
Ein schöner Bericht, da würde ich gerne hin…. 🙂
Du würdest es nicht bereuen 😃
Erstaunlich, wie aktiv du im Winter bist. Und es hat sich sehr gelohnt! 👍
Ich versuche es zumindest 😂 Vielen Dank, die Gegend ist im Winter so interessant, aber auch anstrengend. 😅