#147: Papststein und Basteigebiet

Endlich Urlaub, endlich Mädelstag. Seit Ewigkeiten wollte ich mit meiner besten Freundin Nine draußen übernachten und ihr zeigen, warum ich für die Fotografie immer so zeitig aufstehe. Nun hatten wir gemeinsam Urlaub und währenddessen zwei Tage gefunden, an denen wir beide Zeit hatten. Ich wollte ihr den Papststein und das Basteigebiet zeigen.

Auf zum Papststein:

Ich überlegte hin und her, was wir anstellen. Zu viel wollte ich ihr nicht zumuten, also suchte ich zwei kleine Runden raus, bei denen wir ganz entspannt laufen können. Zuerst besuchten wir den Papststein. Bisher war ich nur 1x dort oben und das war bei meinem ersten Besuch in der Sächsischen Schweiz. Damals fand ich es aus fotografischer Sicht nicht so pralle. Das könnte aber daran gelegen haben, weil ich zwei Stunden vorher an der Basteibrücke war. Die hatte mich einfach umgehauen. Diesmal erkundete ich den Berg mit anderen Augen und muss sagen, hier will ich nochmal hin. Schon alleine wegen der Gaststätte, die es oben gibt – jam, jam.

Auch wenn die Fotografie diesmal nicht im Vordergrund stand, musste ich nebenbei ein paar Schnappschüsse machen – wie ich halt so bin. Eigentlich war geplant, den Sonnenuntergang zu erleben, aber bis dahin waren es noch locker zwei bis drei Stunden. Außerdem regnete es leicht und ob die Sonne wirklich rauskommt, oder ein Wolkenband davorhängen würde, wusste ich nicht. Also ließen wir es uns in der Gaststätte einfach schmecken und genossen die Aussicht, bevor wir unser Nachtlager aufschlugen.

Auf der Suche nach einem Stellplatz:

Normalerweise habe ich in Bad Schandau “meinen” festen Stellplatz, der nun aber direkt neben einer Baustelle lag. So gerne wie ich an der Elbe stehe, das war dann selbst mir zu viel des Guten. Ich wühlte mich gedanklich durch meine grauen Zellen und direkt fiel mir ein Ort am Uttewalder Grund ein. Hier gab es ein kleines Picknick-Häuschen, jede Menge Ruhe und Platz. Vor Ort angekommen, waren wir komplett alleine und ließen uns einen Absacker schmecken. So darf ein Abend entspannt zu Ende gehen.

Sonnenaufgang von der Basteibrücke:

04:15 Uhr: Der Wecker klingelte in aller früh. Für mich nichts Besonderes, doch ich glaube, Nine hatte mich kurz verflucht. Ich kann es ja verstehen – Urlaub ist eigentlich dazu da, um sich zu erholen und auszuschlafen… eine Nacht im Auto gehört da vermutlich nicht unbedingt dazu. Aber ich hatte ein gutes Gefühl, dass sich das zeitige Aufstehen auch für sie lohnen könnte. Am Vorabend regnete es, die Nacht war klar und windstill, was meist Nebel bedeutet. Als ich aus dem Auto stieg und die Felder um mich herum beobachtete, wuchs die Hoffnung.

Die Haare waren frisiert, die Zähne geputzt und das Gesicht mit etwas Wasser erfrischt. Startklarer hätten wir um diese Zeit nicht sein können. Die Fahrt zur Bastei war mit zehn Minuten mehr als human, genau wie der Weg zur Brücke. Bis Sonnenaufgang hatten wir noch zwanzig Minuten Zeit und wie der später werden würde, konnte ich relativ schnell erahnen – das gesamte Tal war voll mit Nebel und der Himmel dazu klar.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie happy ich war. So oft zeige ich immer nur auf Bildern, warum ich gerne zeitig aufstehe, um zu fotografieren und jetzt konnte ich Nine die perfekte Stimmung direkt vor Ort zeigen. Ein Moment, der nicht schöner hätte sein können. Als sich wenig später Klärchen zu uns gesellte, gab es für mich kein Halten mehr.

Die Felsenburg Neurathen:

Gemeinsam schlenderten wir die Felsenburg Neurathen entlang und der Nebel wurde immer mehr. Viel von der Aussicht konnte man zwar nicht mehr erkennen, aber in meinen Augen gibt es nie zu viel Nebel, vor allem nicht, wenn sich die Sonne dazu gesellt. Irgendwas entdeckt man immer, was man als Motiv nutzen kann.

Der Ferdinandstein:

Bevor wir uns in den Wald verzogen, musste ich noch einen Abstecher zum Ferdinandstein wagen. Die Fotografen, die sich dort zum Sonnenaufgang aneinanderreihten, könnten mittlerweile verschwunden sein. Ich hab’s halt lieber, wenn ich mich für ein Foto nicht anstellen muss. Nine wartete unten auf mich, während ich die paar Stufen nach oben lief und eine großartige Stimmung zu Gesicht bekam.

Durch die Schwedenlöcher zum Amselsee:

Der Tag begann perfekt und ich überlegte hin und her, ob Nine die Schwedenlöcher mit dem Amselsee gefallen könnten, oder ob wir lieber nach Hause fahren. Da es ihr egal war, schlug ich vor, den knapp 30-minütigen Weg durch die Schwedenlöcher zu wandern, um am Amselsee gemütlich zu frühstücken. Gesagt, getan.

Das Licht hier unten war mächtig schwierig, weshalb ich die Kamera nur selten in die Hand nahm. Ich fieberte etwas dem Amselsee entgegen, vielleicht passt ja das Licht und wir bekommen auch hier nochmal was Hübsches zu Gesicht. Als wir am Ende ankamen, gab’s zwar am See keine Sonne, dafür jede Menge Nebel. Geil, den hatte ich hier auch noch nicht so oft.

Unser Frühstück bestand aus einem Brötchen mit Wiener Würstchen, Ketchup und Käsewürfeln. Nach jeder erfolgreichen Party gab es früher immer Toast oder Brötchen mit Ketchup. Das ist zwar mittlerweile ca. 15 Jahre her (Gott sind wir alt), aber bis heute essen wir das super gerne, wenn es mal schnell gehen muss. Einfach ein Loch ins Brötchen, Ketchup rein, Würstchen dazu, fertig. Die Gefahr sich vollzuschmieren oder zu kleckern ist minimal und irgendwie passt das geschmacklich immer in den Bauch – probiert es mal aus 😂

Gestärkt traten wir zu guter Letzt den Aufstieg an, der die Müdigkeit der letzten Nacht zum Vorschein brachte. Mittlerweile freute ich mich dann doch auf die Couch Zuhause. Die Speicherkarten waren gut gefüllt und ich liebe es, nach einer erfolgreichen Runde die ersten Bilder zu sichten und zu bearbeiten.

Kleines Fazit:

Nach dem Trip fragte ich Nine, ob sie sich sowas nochmal gemeinsam mit mir antun würde, was sie bejahte. Die Stille, die man am frühen Morgen hat, die wenigen Menschen und das schöne Licht zieht einen dann doch irgendwie in seinen Bann.

Das war’s wieder von meiner Seite. Was hat euch am besten am Papststein und Basteigebiet gefallen? Schreibt es gern in die Kommentare. Beim nächsten Mal nehme ich euch mit zur Roßtrappe. Die Tour bin ich zwar im letzten Jahr schon gelaufen, doch so ganz zufrieden war ich mit den Ergebnissen nicht – es war einfach zu trocken. Das sollte sich diesmal ändern… ihr dürft gespannt sein.

Wenn du eines der Bilder aus diesem Beitrag an deinen Wänden aufhängen möchtest, gib mir gern Bescheid und ich binde es im Shop mit ein:

27 Kommentare

  1. Ein superschöner Beitrag mit so unterschiedlichen tollen Bildern! Einfach ein prima Konzept, schon am gaaanz frühen Morgen an Ort und Stelle zu sein. Ich wünsche Dir noch viele so schöne Kurzreisen! 🙂

  2. Deine Bilder sind wie immer mega toll! 🙂

  3. Bei so tollen Bildern kann man keines aussuchen und sagen: hier das! Aber ich bin sehr begeistert von allem!
    Fast hätte ich gesagt:schade, dass du nicht mit mir befreundet bist…aber wir haben ja jetzt den kleinen Prinzen (Teddys Tagebuch – auf meiner Seite). Der steht auch so früh auf und für das erste Septemberwochenende haben wir Ostsee gebucht und ich bin schon gespannt, was wir das so an Sonnenaufgangsbildern mitbringen können.
    Natürlich bist du einsame Spitze und deine Locations sind auch immer super!

    • 😅 ganz lieben Dank 😊 Na da bin ich ja gespannt, der kleine ist natürlich mächtig niedlich 🥰 Und ich verspreche euch, so ein Welpe hält einen ganz schön auf trapp 😂 Wohin gehts zur Ostsee genau?

      • Wir werden ein Wochenende auf Poel sein, da wir vor zwei/drei Jahren mal festgestellt haben, dass es dort viel Flachwasser gibt und so hoffen wir, dass es für den Halbwüchsigen genau das richtige ist.
        Ja, der Kleine hält uns (sozusagen) fit!

  4. Was für tolle Bilder! Der Amselsee im Nebel, sehr cool. Es wirkt alles gleich ganz anders, mystisch, geheimnisvoll. Bin selbst schon auf dem Amselsee gerudert – bei Sonnenschein und Mückenplage… Den See mal so zu sehen, ist was besonderes! Auch die anderen Bilder, einfach traumhaft 😊

  5. Wie schön, dass man die Wälder anscheinend wieder betreten darf. 🙂 Das war ja schrecklich zu hören, zu sehen und zu lesen, wie der Waldbrand gewütet hat. Umso schöner sind deine Fotos!

  6. Ach was, Urlaub ist genau dafür da, mal etwas zu tun und zu erleben, was man im Alltag nicht schafft. Das ist wieder tolle Bilder geworden, sehr stimmungsvoll.

  7. Da hattet ihr ja gutes Licht bzw super Stimmung mit dem Nebel. Hattest du kein Stativ dabei?

Kommentar verfassen