#119: Zwischen Hahnenklee und Wernigerode

Achtung, der Beitrag wird a bissl lang. Aber ihr werdet es mir bestimmt verzeihen. 😋

Endlich mal wieder eine richtig schöne fette Nebelsuppe fotografieren, so war zumindest mein Plan. Dass der nicht ganz aufging, war ja eigentlich klar. Irgendwie will das mit dem Nebel im Harz diesen Herbst nicht so richtig klappen. Aber egal, man versucht ja trotzdem das Beste herauszuholen. Alle Landschaftsbilder aus diesem Beitrag gibt’s auf Nachfrage auch im Shop zu kaufen.

Mit Stefani fuhr ich mal wieder in aller Früh los. So richtig entscheiden konnten wir uns nicht, wohin wir genau wollten. Bis zum Treffpunkt mit Kathrin und Patrick in Hahnenklee war noch genügend Zeit, also schaute ich mit ihr als erstes in Torfhaus vorbei. Klarer Himmel, kein Nebel, nichts wie weg hier.

Runde in Hahnenklee:

Am Kreuzeck stellten wir dann letztendlich das Auto ab. Hier gab’s zumindest ein paar Wolken und Nebelschleier. Der Nebel verzog sind nur leider viel zu schnell, als es richtig hell wurde. Gut, mal sehen, was der Tag uns bringen würde.

Unser erster Halt waren die Grumbacher Teiche. Auch wenn sich das Bild hier in den letzten 3 Jahren stark verändert hat (weil viele Bäume fehlen), lohnen sie die bunten Herbstfarben trotzdem für einen kleinen Fotowalk zur Stabkirche. Ich empfehle euch nicht den oberen Wanderweg zu nehmen, sondern unten am Wasser entlangzulaufen. Hier könnt ihr richtig schön in den Wald eintauchen.

Mein kleines Highlight entdeckte ich nur durch Zufall im Augenwinkel und blieb abrupt stehen. War es wirklich das, was ich dachte? Dunkel, Puschelschwanz, klein….Eichhörnchen? Jap und zwar zwei Stück, die gerade am Futtern waren. Das 70-300 mm lag mal wieder im Rucksack, typisch. Angeschlossen hatte ich nur das 28-70 mm. Ich bewegte mich langsam und vorsichtig auf die beiden zu, aber natürlich flüchteten sie sofort. Ein paar Schnappschüsse klappten trotzdem.

Stabkirche in Hahnenklee:

Tja, die Stabkirche… ein viel fotografiertes Motiv im Harz. Ich finde es hier echt schwierig, andere Perspektiven zu finden. Ich hing mit Patrick in sämtlichen Gebüschen, er sogar kauernd auf dem Boden, aber so richtig zufrieden bin ich nicht. Am besten gefällt sie mir halt doch mit Schnee. Trotzdem möchte ich euch die Bilder von dem Tag nicht vorenthalten.

Weiter geht’s in Richtung Goslar:

Jetzt kamen wir an dem Punkt an, wo wir überlegten, was wir mit dem angebrochenen Tag anstellen. Patrick kannte einen kleinen Wasserfall, der zusammen mit dem Herbstlaub richtig gut zur Geltung kam. Also nichts wie hin…

Wenig später stellten wir das Auto ab und mussten nur zwei Minuten bis zum Wasserfall laufen. Und der ist wirklich ein Schmuckstück. Gerade mit dem bunten Laub Drumherum war das Motiv perfekt und schnell gefunden.

Herzberger Teich:

Im Anschluss ging es weiter zum Herzberger Teich. Irgendwie habe ich eine Schwäche für Hütten, die am Wasser stehen, egal wie die aussehen. Im Allgemeinen ist der Teich ein cooler Spot, auch für Drohnenfotografen. Der Steg übers Wasser kommt aus der Vogelperspektive bestimmt auch richtig cool. Und es war noch bunt, was dem Ganzen ein i-Tüpfelchen aufsetzte. Freunde, ich liebe einfach den Herbst. Selbst der langweiligste Wald (aus fotografischer Sicht), wird so zum absoluten Hingucker.

Das Okertal:

Für Stefani und mich ging es im Anschluss weiter ins Okertal. Ich war zwar der Meinung, dass das Herbstlaub dort schon durch ist, aber sie wollte trotzdem mal hinschauen. Das Wetter ließ sich mittlerweile nicht mehr einschätzen… Wird es nun sonnig, oder würde es grau bleiben. Immer wieder blitze die Sonne durch, was ich natürlich gar nicht gebrauchen konnte.

Auch wenn teilweise noch etwas Laub an den Bäumen hing, so ganz überzeugt war ich von der Location nicht. Mir fehlte der Wow-Effekt. Für das nächste Jahr steht das Okertal definitiv mit auf der Liste und ich denke auch im Winter könnte es hier richtig cool aussehen. Schnee gepaart mit Wasser ist einfach eine sehr coole Mischung. Und dann wirkt die Oker noch so schön dunkel… Aber ich schweife vom Thema ab 😅

Ich kraxelte zwischen den Steinen herum und rutschte natürlich auch das ein oder andere Mal weg. Aber zum Glück blieb ich diesmal trocken und landete nicht wie in Wernigerode im Wasser. Obwohl es an einer Stelle echt haarscharf war. Und so passierte es, dass trotzdem ein paar coole Bilder rumkamen, auch wenn mir bereits zu viel Laub auf dem Boden lag. Dafür habe ich einen Eindruck bekommen, wie geil es hier aussehen muss, wenn die Blätter noch bunt an den Bäumen hängen. Herbst 2022 – Okertal ich komme.

Absacker in Wernigerode:

Im Beitrag #116 erzählte ich euch, dass ich an einem Spot alle Bilder der Brockenbahn verkackt hatte. Aber nun kam der Moment, mein Glück erneut zu versuchen. Eigentlich war ich für den Tag durch, aber mein Ehrgeiz war stärker, als die müden Knochen. Und viel laufen mussten wir auch nicht. Das Auto stellten wir direkt am Spot ab, positionierten uns an der Bahnstrecke und dann hieß es erstmal warten… im Regen… nur ein paar Grad über Null. Und es war kalt, richtig richtig kalt.

Die Zeit vertrieb ich mir sehr gut mit ein paar Schnappschüssen und schon verging die halbe Stunde Wartezeit wie im Flug. In der Ferne hörten wir bereits das Hupen der Schmalspurbahn, dicke fette Rauchwolken stiegen über die Baumspitzen und wir waren mehr als bereit für diese wunderschöne alte Dame. Und diesmal hat es geklappt, ich bin mit den Bildern super happy.

So, jetzt habt ihr es geschafft, wir sind am Ende des Beitrages angekommen. Auch wenn ich anfangs erst dachte, dass die Tour nicht nach meinem Geschmack verlief, war ich am Ende mit den Ergebnissen sehr zufrieden.

Im nächsten und letzten herbstlichen Beitrag für dieses Jahr habe ich euch was Hübsches aus dem Vogtland mitgebracht. Diesmal kam er endlich, mein geliebter Nebel. Für alle Fans der düsteren Jahreszeit: Es wird ein Augenschmaus, das verspreche ich euch. Lasst gern Abo da, um das nicht zu verpassen. Bis dahin, bleibt gesund ihr Lieben.

19 Kommentare

  1. niemals zu lang…wunderbar!

  2. Du versprichst nie zu viel! Deine gekonnten Bilder machen fast süchtig. Danke vielmals und liebe Grüsse, Elisa

  3. Sehr stimmige Bilder, und ein toller Bericht! Danke dafür!

  4. Das sind wunderschöne Fotos. Sie machen mich fast neugierig diese Wanderwege anzusehen, einfach herrlich

  5. Wunderbar, wie Sie es schaffen, die fast monochromatische Landschaft mit den warmen Farben des Herbstlaubs und dem Holz der Gebäude zu kontrastieren.

  6. Och, wenn ich mir die Bilder so anschaue, ist es gar nicht schade, das es mit dem Nebel nicht geklappt hat. Tolle Orte und tolle Bilder.

  7. Der Anblick Deiner Bilder auf dieser Tour stimmen fromm und diese herrliche Kirche würd ich glatt betreten wollen, um dem lieben Gott zu sagen, wie dankbar ich doch für solch wundersam zauberhafte Gegenden bin. Das muss gekonnt (ganz in Deinem Sinne) fotografiert werden, wer hier nur knipst begeht ne Sünde!
    LG von Astrolady

  8. Da will man vor Dankbarkeit gleich beten in dieser Kirche, diese Fotos stimmen fromm, weil sie so zauberhaft sind.

  9. Hallo Christiane,
    wie immer sehr schöne Fotos.
    Liebe Grüße
    Dagmar

  10. Auch hier wieder voll in mein Herz getroffen… alles richtig gemacht. Nächstes Jahr fahre ich auch mal da hin – in den Harz… Teufel auch !

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