#112: Sonnenuntergang auf dem Carolafelsen

Der Morgen am Gohrisch war bereits ein voller Erfolg und ich freute mich auf den Abend am Carolafelsen. In Schmilka stellten wir nach einem leckeren tschechischen Mittagessen unser Auto ab. Jetzt war ich sowas von bereit für ein Mittagsschläfchen, doch Sven fand im Gegensatz zu mir keine Ruhe und verbrachte unser Päuschen an der Elbe, bei schönstem Wetter. Alle Landschaftsbilder aus diesem Beitrag gibt’s auf Nachfrage auch im Shop zu kaufen.

Wirklich schlafen kann ich eigentlich nicht im Auto, aber wenn einem die Sonne das Gesicht wärmt, es im Auto kuschlig wird und der Sitz auf Liegeposition steht, döst man ganz schnell weg. Und das tat verdammt gut. Meist reichen dreißig Minuten und ich bin wieder fit. Nach dem Schläfchen ging ich zu Sven und fragte, ob wir in Bad Schandau bummeln wollen. Ich befürchtete, dass es am Abend ähnlich frisch wie morgens werden könnte und wollte mir zumindest einen Schal organisieren.

Knapp anderthalb Stunden später war ich mit einem Halstuch ausgestattet und startklar für die Tour zum Carolafelsen. Auch wenn noch locker drei bis vier Stunden Zeit war, bin ich lieber zu früh als zu spät oben. Der Aufstieg dauert ja auch noch ein Weilchen. Außerdem organisierten wir uns extra was Leckeres zu trinken, um den Tag oben entspannt ausklingen zu lassen – bevor der Sonnenuntergang anfängt.

Über die Heilige Stiege zum Carolafelsen:

Der Weg nach oben war wie immer anstrengend. Zwischen ein und zwei Stunden brauchten wir bis zur Aussicht. Sven pumpte ordentlich – ich glaube, mit so einem Aufstieg hat er nicht gerechnet. Er wollte unbedingt zum Carolafelsen, also habe ich ihn dorthin geführt. Wäre ich gemein gewesen, hätte ich den Aufstieg über die Wilde Hölle genommen, der ist in meinen Augen noch anstrengender. Auch wenn ich ihm immer wieder sagte, dass wir den angenehmeren Weg liefen, glauben wollte er es nicht wirklich.

Als wir aber oben ankamen, verschwand der Schmerz, die Bierdose zischte und wir genossen die Aussicht, während wir uns akklimatisierten. Für diese Weitsicht nimmt man doch gerne sämtliche Anstrengungen in Kauf. Die innere Hitze, die sich auf dem Weg nach oben anstaute, wurde in null Komma nichts weggeweht. Der Wind war wieder mächtig frisch und ich super froh über meine neue Errungenschaft, die meinen Hals warm hielt.

Ich wartete, bis sich die Sonne blicken ließ und war kurz enttäuscht, als sich Schleierwolken davor setzten. Auch wenn die kurzzeitig verschwanden, das knallige Licht bekam ich nicht, was ich mir wünschte. Aber schön war es dennoch, oder was meint ihr?

Unterm Strich sind zwar wieder ein paar coole Aufnahmen herausgekommen, aber wie gesagt, 100%ig zufrieden bin ich immer noch nicht. Trotzdem war es an diesem Tag besser, als beim letzten Mal. Da gab es gar keine Sonne zu sehen 😅 Muss ich wohl doch im Sommer nochmal hoch.

Beim nächsten Mal geht es nach langer Zeit wieder über Nacht in den Harz. Und das kann zum Herbstanfang kälter werden, als gedacht. Wenn ihr mich auf der Tour begleiten möchtet, lasst mir gern ein Abo da. Bis dahin, viele Grüße.

4 Kommentare

  1. Schön geschrieben!😍

  2. Welch Deutschland (Bayern etc.)-Tourist weis schon von dieser Landschaft? Unglaublich gigantisch sieht das alles aus, ich höre die Mammuts trompeten!! So urzeitlich schön!
    Heute Morgen war hier bei mir der erste Herbstnebel und hüllte alles ein, ich dachte da gleich an dich und wie Du dich darüber nun gefreut hättest. Da ich kein Auto habe, hatte ich so gar keinen Mum mit dem Fahrrad in die Pampa zu fahren. Aber ich weis, dass mir diese Trägheit einige Chancen gekostet hat, da bewundere ich Dich aber total!!!

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