#102: Die Meilerhütte an der Muldenquelle

Sommer, Sonne, Hitze… Auch wenn ich dieses Wetter immer mehr lieben lerne, fühlt sich mein kleines Fotografenherz bei Regen, Nebel und Kälte nach wie vor am wohlsten. Kein nerviges Schwitzen unter irgendwelchen Klamotten, kein Viehzeug, dass einem Blut rauben möchte, nichts… Nur unendliche Stimmung im Wald. Und dann kommt noch dieser Duft von nassen Fichtennadeln dazu, herrlich. Also nichts wie los zur Meilerhütte an der Muldenquelle. Alle Landschaftsbilder aus diesem Beitrag gibt’s auf Nachfrage auch im Shop zu kaufen.

Die Vorbereitung:

Seit Wochen erhoffte ich mir ein schönes nass graues Wochenende. Ich studierte den Wetterbericht und kannte nach einigen Tagen alle Werte auswendig, die sich ermitteln ließen: Luftfeuchtigkeit, Bewölkungsgrad und Niederschlagsrisiko. Und das von allen Regionen die auf meiner Liste standen: Vogtland, Sächsische Schweiz, Harz. Tja, an einem Freitag hat das Wetter dann überall gepasst. Also verplante ich (mal wieder) einen Tag Urlaub und pickte mir eine Region heraus, in der ich bisher noch nicht ganz so oft war: das wunderschöne Vogtland.

Ihr müsst wissen, dass ich seit letztem Jahr stolzes Mitglied in der Vogtland Community des Tourismusverbandes bin. Wir treffen uns seit August in regelmäßigen Abständen, um das Vogtland zu erkunden und bekannter zu machen. Aus unerklärlichen Gründen haben viele dieses Fleckchen Erde nicht auf dem Schirm. Vielleicht kriege ich euch dazu, die Region lieben zu lernen 😊 Ich bin zumindest hin und weg 😅

Meine Fahrt begann 04:30 Uhr und führte mich über 3 Autobahnen. Als Erstes ging es auf die A14, die mich zur A38 führte und die wiederum zur A72. Ein Hoch auf Navigationsgeräte. Ganze 2,5 Stunden war ich unterwegs, bis ich an meiner ersten Location ankam.

Ankunft in Schöneck:

Der Ort Schöneck war komplett vom Nebel eingehüllt und meine Hummeln im Hintern wurden immer größer. Aber irgendwie fand ich den Parkplatz nicht mehr. Beim letzten Mal fuhr ich dem Tourismusverband hinterher und jetzt konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, wo die Einfahrt war. Also erstmal rechts ranfahren, mich kurz sammeln, nochmal in Ruhe bei Google Maps gucken und siehe da, Weg gefunden. Ich erwähnte es früher schon öfter: Ich habe eine Orientierung wie ’ne Bockwurst… und zum Glück ein Handy mit sämtlichem Kartenmaterial.

Die Meilerhütte:

Kaum stand mein Auto, sprang ich hinaus, schnappte mir meine Kamera und eilte zur Meilerhütte. Das Wetter spielte mir genau in die Karten. Nebel und davon jede Menge. Die andere Seite des Ufers konnte ich nur erahnen. Soooooo geil, ich sag’s euch…

Dank des Nieselregens bekam ich genau das Wetter, was ich mir für diese Location erhofft hatte. Kurz nach meiner Ankunft setzte stärkerer Regen ein, was mich natürlich überhaupt nicht störte. Kapuze auf und weiter geht’s. Nur die Temperaturen habe ich etwas falsch eingeschätzt. Ich wäre von einer Mütze tatsächlich nicht abgeneigt gewesen. Im August wohlgemerkt. Hätte ich mir doch eher Tee als kaltes Wasser in die Trinkflasche kippen sollen.

Der Regen prasselte immer doller, also verkrümelte ich mich in den Wald. Dort war ich nicht nur gut geschützt, sondern bekam auch eine Fülle an Motiven. Der Nebel lässt den Wald immer so geheimnisvoll und magisch aussehen. Eigentlich muss man bei solchen Bedingungen nicht viel Ahnung vom Fotografieren haben. Einfach draufhalten und knipsen – es wird immer gut aussehen 😉

Ein weiterer Vorteil, wenn man an einem Werktag morgens bei Shitwetter unterwegs ist, man trifft nicht eine Menschenseele. Hier war es so unglaublich ruhig, dass ich mich vor meinen eigenen Geräuschen erschrocken habe. Auf dem Waldboden lagen überall kleine Äste verteilt, die gern ein Knacken von sich geben, wenn man sich fortbewegt 😄

Der Regen ließ etwas nach und der Nebel verzog sich in kurzen Abständen. Genau auf diesen Zeitpunkt wartete ich, um ein Bild von der gegenüberliegenden Seite Richtung Meilerhütte zu machen. Jetzt war ich mehr als zufrieden. Jedes Bild, was ich im Kopf hatte, konnte ich perfekt umsetzen.

Nach dem Abstecher in Schöneck war der Tag natürlich noch nicht vorbei. Ich fuhr anschließend zu den Rissfällen nach Muldenhammer. Es war zwar kein Nebel mehr da, dafür jede Menge Wasser. Wenn ihr euch das nicht entgehen lassen wollt, abonniert gern meinen Blog. Ich schicke euch dann eine kurze Info, sobald der Beitrag online geht.

18 Kommentare

  1. Wunderschön! Genau die Fotos, die ich mag. Es riecht nach Herbst. Danke! Liebe Grüße, Gisela

  2. Danke für den anschaulich beschrieben Beitrag. Ich lese Deinen Blog sehr gerne weil es sich so anfühlt als wäre man selbst mit gewandert. Freu mich schon auf die nächsten Beiträge. 🤗 LG Tilo

  3. wunderschöne Bilder!
    und DU!, ja, genau Du! wirst Schuld sein, dass ich am Samstag versuche, um 4 aufzustehen, um den Sonnenaufgang im Harz zu erwischen…und das obwohl ich ein riesen Schlafbedürfnis habe….
    wünsch mir Glück!

    bitte!

    • Oh je, ich hoffe du studierst den Wetterbericht Freitag nochmal, dass die Chancen wenigstens gut stehen 🤭 Empfehle die die Detailansicht von wetter.com. Da siehst du vorher, wie viele Wolken es grob geben wird und was die Luftfeuchtigkeit sagt, zwecks der Sicht (Nebel). Wo möchtest du den fotografieren?

  4. Wunderbar, so schön geheimnisvoll 😊👍

  5. Du hast den Wald beim Träumen erwischt! Die Bilder ziehen einen so richtig in diesen Traum hinein … traumhaft …

    LG von Astrolady

  6. Pingback:#103: Die Rissfälle – Fotografieren | Bloggen | Wandern

  7. einfach tolle Bilder, ich wiederhole mich immer wieder gerne!
    LG Dagmar

  8. Pingback:Top 3: Nebelwälder – Fotografieren | Bloggen | Wandern

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