#86: Oderteich mit Oderfall

Urlaub, Regen und Lust auf Fotografie. Mehr braucht es nicht, um einen erfolgreichen Tag zu verbringen. Ursprünglich wollte ich mit Stefani nach Hahnenklee fahren. Während der Fahrt entschieden wir uns dann doch vorher zum Oderteich mit seinem Oderfall zu gucken. Vielleicht gibts dort oben ja ein wenig Nebel.

Über Torfhaus zum Oderteich:

In Torfhaus war er da, der Nebel. Aus der Erfahrung heraus heißt das aber nicht, dass auch am Oderteich etwas davon zu sehen ist. Klar steigt trotzdem eine kleine Vorfreude. Stefani war in der Hinsicht optimistischer. Für sie war klar, es wird schön düster heute. Ich stellte das Auto auf dem Parkplatz ab, stieg aus und war bereit für unsere Wanderung. Eine fette Nebelsuppe wie beim letzten Mal gab es nicht, aber es war diesig und nass. Hinzu kam ein leichter Sprühregen, der das saftige Grün der Bäume besonders schön hervorhob.

Schnell wusste ich, dass dieser Tag erfolgreich werden musste. Eigentlich konnte ich die Kamera überall drauf halten, es sah immer großartig aus. Mir sind Motive ins Auge gefallen, die ich vorher nie beachtet habe.

Der Oderteich war prall gefüllt mit Wasser und die schwarze Oberfläche spiegelte die Umgebung perfekt. Überall hörte man es plätschern, die Vögel zwitscherten und über den Duft des Waldes muss ich euch glaube nichts weiter sagen, es war unglaublich.

Viele Touristen stört es, dass überall tote Bäume herumliegen. Ich finde es aus fotografischer Sicht klasse. Egal wann man den Oderteich besucht, hier sieht es immer anders aus. Und das macht die ganze Sache interessant. Vor allem am Morgen, kurz nachdem der Tag erwacht, kann man in Ruhe in die Natur eintauchen.

Sonnenkappe Oderteich:

Die Landschaft erschien mir an diesem Tag besonders gesund. Eigentlich verbinde ich mit dem Oderteich größtenteils Totholz, deswegen verirre ich mich z.B. nie im Sonnenschein hierher. Aber diesmal wirkte alles unglaublich grün, neu und gesund. Klar, Fichten können durchschnittlich 30 cm pro Jahr wachsen, da kann sich innerhalb von ein bis zwei Jahren einiges verändern. Bei meinem letzten Besuch vor sechs Monaten wurde zusätzlich alles von dickem Nebel eingehüllt. Ggf. habe ich dadurch die Veränderungen nicht wirklich bemerkt. Aber welchen Grund auch immer es geben mag, mich freute es sehr.

Nachdem wir mehr als die Hälfte des Oderteichs umrundet hatten, zogen sich die Wolken immer weiter zu, der Wind zeigte seine Stärke und der Regen wurde stärker. Mächtig ungemütlich, dachte ich mir und zog die Kapuze über den Kopf.

Auf den letzten hundert Metern ließ der Regen zum Glück nach und die dicke fette Wolkendecke lockerte sich ein wenig auf. Bevor es zum letzten Highlight des Tages ging, genossen wir nochmal die Stille und Aussicht mit einem Gefühl, als Stünde man gerade in den Wäldern Kanadas.

Der Oderfall am Rehgraben:

Oft genug wollte ich hierher, aber nie habe ich nachgeschaut, wenn ich in der Gegend war. Wir standen an einer Gabelung, hörten das Wasser rauschen, aber sahen keinen Weg dorthin. Gegenüber von uns verliefen zwar Stufen nach oben, aber wir wollten ja im Tal bleiben. Also nahmen wir den direkten Weg quer über riesige Gesteinsbrocken. Auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, dass das der richtige Weg sein sollte, ließen wir uns nicht entmutigen.

Nach unserer kleinen Kletterpartie standen wir vor dem Wasserfall. Leider kam nicht wirklich viel Wasser heruntergeschossen, aber interessant sah es trotzdem aus. Dass man direkt über die gegenüberliegenden Stufen hierhergekommen wäre, wusste ich nicht. Beim nächsten Mal bevorzuge ich dann doch den einfacheren Weg und widme zusätzlich dem Rehgraben mehr Aufmerksamkeit. Ich bin gespannt, wo er mich hinführt und wie die Natur dort aussieht.

Ich hoffe, euch haben die Bilder gefallen. Beim nächsten Mal zeige ich euch ein bisschen USA – Feeling im Harz. Es wird sonnig und unglaublich schön. Und ich schwöre euch, es sieht nicht aus wie in Deutschland. Wenn ihr das nicht verpassen wollt, abonniert gern meinen Blog.

15 Kommentare

  1. Toll! Welch ein Unterschied zu der Lieblichkeit der Schwäbischen Alb hier. Ich mag das Wilde auch! 👍😄

  2. Meisterhafte Bilder, die einen Sog entwickeln und einen richtig hineinziehen. Mein Kompliment und herzlichen Dank, Elisa

  3. Zweifellos eine wildromantische Umgebung, teilweise aufgrund der Wetterbedingungen. Die toten Bäume und die tief hängenden Wolken, die sanften Reflexionen in den Seen … wirklich wunderschön!

  4. Richtig schöne Bilder, tolle Stimmung, die da mit deiner Kamera und zusätzlich verstärkt mit der Bildbearbeitung eingefangen hast! 🙂 Regen schafft einfach immer Atmosphäre, ich freue mich genauso auf deinen sonnigen Blogbeitrag 😀

  5. Super Bilder! Das Foto vom gebogenen Baum, der sich im Wasser spiegelt, lässt einen an Japan denken.

  6. Ich bin auch ein Trübwetterfreund(in). Wenn ich so manche fluchen höre, oder gar den Wetterdienst von einer Störung schreiben sehe, dann macht mich das traurig. Diese Stimmung ist so ungeschminkt, so ganz wesenhaft rein, dass ich wirklich gespannt wäre, was Du aus der Schwäbischen Alb herauszaubern könntest. Sie ist eine sehr karstige Gegend mit vielen Tropfsteinhölen und gedrungenen Wäldern, könnte ein bissel was von den Karpaten haben, also Du würdest herausgefordert sein.
    LG von Astrolady (keine Horoskoptante, sondern Sterndlguckerin)

  7. Hallo,
    wiedermal beeindruckende Bilder- toll!
    Liebe Grüße und schönen Sonntag
    Dagmar

  8. Pingback:#124: Winterzauber am Oderteich – Fotografieren | Bloggen | Wandern

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