#63: Das wildromantische Okertal

Seit einer gefühlten Ewigkeit spuckte der Wetterbericht endlich mal wieder Regen aus. Und zwar soviel, dass ich kurz überlegte, ob es eventuell zu viel sein könnte. Obwohl es zu viel eigentlich nicht gibt 😂 Für mich war klar, dass die Hoffnung auf Nebel bei der Vorhersage relativ gut sein könnte. Im Oberharz sollten die Chancen sogar noch besser stehen 🤩 Zeit für das wildromantische Okertal.

Der Oderteich:

Diesmal fuhr ich mit Denis in den Harz. Gegen um 03:00 Uhr holte er mich von zu Hause ab und wir düsten Richtung Oderteich. Das Wetter war während der Fahrt vielversprechend, es gab wie erwartet Regen 🙂 Der sollte aber nicht allzu lange anhalten, denn am Oderteich entdeckten wir nicht mal eine Pfütze. Die Luftfeuchtigkeit lag zwar bei 98%, #lockenwetter, aber von Nebel war weit und breit nichts zu sehen. Da ich mich über Instagram für 05:00 Uhr mit Patrick verabredete, warteten wir auf ihn, um anschließend ins Okertal zu fahren. Ich habe den Oderteich bereits oft genug ohne Nebel fotografiert, noch ein Bild brauchte ich nicht von dort 😅

Als Patrick ankam, sprachen wir kurz über die Wetterlage und er sah es ähnlich. Im Okertal könnten wir an dem Tag mehr Glück haben. Also wieder rein ins Auto und ab in Richtung Oker.

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Ankunft am Okertal:

Zwanzig Minuten später parken wir das Auto und liefen ins Tal hinein. Hier stehen überall Schilder mit dem Hinweis, dass man nicht zu nah ans Wasser gehen sollte. Die Aufschrift LEBENSGEFAHR signalisierte, dass die Hinweise liebe ernst zu nehmen sind. Wenn man sich das ruhige plätschernde Flüsschen so ansieht, denkt man sich erst, wollen die uns veräppeln? Doch wer sich mit dem Thema etwas auseinandersetzt, wird wissen, dass sich das kleine ruhige Flüsschen, in einen wilden Fluss verwandeln kann. Das hat mit der Stromgewinnung des Wasserkraftwerkes zu tun. Das Kraftwerk zieht sich das Wasser aus der Okertalsperre und gibt es an den Fluss wieder ab. Normalerweise passiert das am Wochenende gegen 09:00 Uhr, doch heute hatten wir Glück. 07:15 Uhr sollte es losgehen. Du darfst gespannt sein, wie sich das Okertal in dieser Zeit verändert 😉

Das Highlight, die Verlobungsinsel:

Die Verlobungsinsel ist schon ein bezauberndes Fleckchen Erde. Wenn da nicht diese dummen Menschen wären, die überall ihren Müll liegen lassen. Ist es so schwer, das Zeug einfach wieder mitzunehmen? Aber wir lassen uns nicht ärgern und genießen die Ruhe. Denn um diese Zeit, ist hier noch niemand zu sehen, zum Glück.

Besonders die alte Holzbrücke lässt glaube jedes Fotografenherz ein bisschen höher springen. Mit dem Grün überall drumherum, dann der Fluss, welchen untendrunter durchfließt, traumhaft schön. Tipp: Achtet mal bitte darauf, wie ruhig der Fluss auf den Bildern zu diesem Zeitpunkt noch war.

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Wasser marsch:

Ich sprang immer wieder halb im Wasser herum, da es wirklich nicht tief war. Allerdings mit einem prüfenden Blick auf die Uhr. Mittlerweile war es bereits 07:25 Uhr, wir warteten gespannt. Nur Patrick hat das Schauspiel bisher beobachten können.

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Plötzlich fragte Denis mich, ob ich dieses Geräusch auch hören würde. Ich sagte ihm, dass man sich manchmal Dinge einbilden kann, wenn man etwas unbedingt möchte 🤪 Doch er sollte Recht behalten. Ein paar Meter entfernt sahen wir, wie das Wasser um die Ecke geschossen kam.

Der kleine Fluss verwandelte sich nun in eine reißende Wildwasserstrecke für Kanufahrer. Der Unterschied war verblüffend und die Ruhe vorerst vorbei. Es wurde Zeit, mein kleines Stativ herauszuholen, um ein paar Langzeitbelichtungen einzufangen. Motive gab es jetzt mehr als genug 🙂

Wo bleiben eigentlich die Kanufahrer?

Während ich von einem Spot zum nächsten hopste, war Patrick mit filmen beschäftigt. Ich konnte mich bisher irgendwie noch nicht so richtig aufraffen, meinen DJI Osio Pocket mehr zu benutzen. Meist vergesse ich ihn aus dem Rucksack zu holen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Vielleicht sollte ich mir für jede Tour eine Erinnerung ins Handy einspeichern 😅

Die Kanufahrer haben wir leider verpasst. Die kamen erst, als wir bereits auf dem Rückweg waren. Schade, aber vielleicht klappt es beim nächsten Mal und dann sogar mit Nebel 😉

Die Tour neigt sich langsam dem Ende, doch ein kleines Highlight habe ich noch für euch. Auf der anderen Seite des Flusses steht das romantische Jagdschloss im Königreich Romkerhall. Optisch für mich ein typischer Lost Place, zumindest die Rückseite des Hauses. Draußen liegt teilweise „Sperrmüll“ herum und die Fassade könnte auch ein bisschen mehr Pflege vertragen. Drinnen werden noch Zimmer vermietet. Wen die äußere Optik nicht stört, hat hier bestimmt einen tollen Startpunkt für interessante Wanderungen. Die Zimmer sehen auf der Homepage zumindest interessant aus. 

Wer genauer wissen möchte, wo ich entlang gelaufen bin, wird hier fündig: Link zur Tour. Wenn euch der kleine Ausflug gefallen, lasst es mich gern wissen. Aktuell bin ich noch etwas planlos, wo es als Nächstes hingehen wird. Vielleicht in den Uttewalder Grund, mal gucken  😃 Wenn du das nicht verpassen willst, folge gern meinem Blog. Ich freue mich auf dich 😃

Wenn du eines der Bilder aus diesem Beitrag an deinen Wänden aufhängen möchtest, gib mir gern Bescheid und ich binde es im Shop mit ein:

5 Kommentare

  1. Starke Bilder! Da möchte man wirklich nicht ins Wasser geraten.

  2. Pingback:Top 3 Sommer – Wandertouren im Harz – Fotografieren | Bloggen | Wandern

  3. Stark so habe ich die Oker noch nie betrachtet. Richtig schön , komme jedes Jahr wieder in den Harz seit mehr als 30 Jahren . Romkerhall sieht echt nach Lost Place aus, obwohl ich auf der letzen Harz Tour ein leerstehendes Hotel am Waldfreibad gesehen habe in Altenau. Sehr interessant von außen, für mehr hatte ich leider keine Zeit
    Gruß QMJ +CD

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