#59: Schwarzwassertal

Diesmal war ich alleine unterwegs. So richtig motivieren konnte ich mich bis zum Vorabend nicht, überhaupt loszufahren. Die Entscheidung, wo es hingehen sollte, war einfach zu schwierig. Thüringen, Sachsen, oder doch Sachsen-Anhalt? Zum Glück ist der Wetterbericht in so einer Situation eine große Hilfe. In Thüringen und Sachsen-Anhalt sollte die Sonne scheinen, nur im äußersten Zipfel von Sachsen gab es ein paar Wölkchen. Also ließ ich mich von der lieben Magda inspirieren und fuhr ins Schwarzwassertal.

Ankunft in Kühnhaide

Knapp zwei Stunden sollte die Fahrt dorthin dauern. Als ich die Haustür hinter mir schloss, war es draußen stockfinster. Ich entschied mich 04:00 Uhr das Haus zu verlassen. Noch halb das Kopfkissen im Gesicht, stieg ich ins Auto, startete meine Playlist bei Spotify und fuhr Richtung Autobahn. Ich fahre um diese Zeit am liebsten los, da ist die Autobahn schön leer.

Kurz vor 06:00 Uhr kam ich auf dem Parkplatz an, weit und breit niemand zu sehen. Auf gehts in Richtung Wald. Ich hatte zwar eine kleine Vorstellung was mich heute erwartete, dass es aber so wunderschön werden würde, damit rechnete ich nicht.

Es gab zwar keinen Nebel, aber der Himmel war wieder wanderblendenmäßig 😉 Die vielen Blümchen am Wegesrand waren jetzt schon mein Highlight für diesen Tag. Dann auch noch die Steinbrücke im Hintergrund… zu gut. War ich wirklich noch in Deutschland?

Nun ging es tiefer in den Wald und die Schwarze Pockau wurde immer reißender. Anfangs noch ein kleines zartes Flüsschen und nach bereits zwei Kilometern schon so wild. Immer wieder schweifte ich vom Wanderweg ab und fand mich am Ufer wieder.

Ich hüpfte mit meinem Mini-Stativ von Stein zu Stein, ab und zu rutschte ich auch mal einen kleinen Abhang runter. Selten war es nicht, dass ich beinahe mit dem Fuß im Wasser stand. Witzigerweise überlegte ich anfangs, die Gummistiefel einzupacken, entschied mich aber dagegen. Hätteste mal…. Aber egal. Das gesamte Tal ist ein Träumchen. Und dann noch die vielen kleinen Brücken dazu, genau mein Ding.

Nonnenfelsen und Teufelsmauer

Nach ca. 5 Kilometern kamen sie dann endlich, die erwarteten Gesteinsfelsen im Tal. Kaum erblickte ich sie, wurde ich immer mutiger, was mein Plätzchen zum Fotografieren betraf. Immerhin möchte man eine besondere Perspektive einfangen. Da verstaut man die Kamera auch mal im Rucksack, um beide Hände freizuhaben, festhalten ist das A und O.

Die Szenerie, die sich mir bot, war unglaublich. Ich hab zwar schon viel gesehen, aber sowas noch nicht. Immer wieder bin ich überrascht, was man in Deutschland alles entdecken kann. Das Leben ist eigentlich viel zu kurz, um alles ausgiebig zu erkunden.

Der grüne Graben

Zurück ging es über den grünen Graben. Der erinnerte mich etwas an meine Tour im Harz, dort sah es ähnlich aus.

Bis hierher begegnete mir nicht ein Mensch. Als ich die Kreuzung zum grünen Graben erreicht hatte, lief ein Wanderer an mir vorbei. Ich gucke vermutlich zu viel Dark in letzter Zeit, aber er wäre ein perfekter Mörder gewesen, der in der Zeit reist. Optisch sah er aus, als käme er aus den 80ern und vom Stil her erinnerte er mich etwas an Jonas Dassler im Film „Der goldene Handschuh“. Ich habe eindeutig zu viel Fantasie…

Die nächsten 6 Kilometer waren zwar relativ einheitlich, aber wunderschön. Ich lasse die Bilder am besten wieder für sich sprechen.

Alles in allem eine wunderschöne Runde, die mit ca. 16 Kilometern 12 km Wanderweg + 4 Kilometer Perspektive fürs Bild suchen) gut den Vormittag ausfüllt. Ab sofort möchte ich euch auch immer die Tour im Beitrag verknüpfen. Das macht es einfacher für euch, die Runde nachzulaufen 😉 Einfach auf folgenden Link klicken und ihr werdet direkt zu Outdooractive weitergeleitet: Schwarzwassertal

Ich hoffe, euch hat die Runde gefallen. Wenn ihr mal wieder im Harz vorbeischauen möchtet, dann abonniert gern meinen Blog. Der nächste Beitrag, ist bereits in Arbeit 😋 Und ich freue mich über jeden neuen Abonnenten 😃

20 Kommentare

  1. Was für wunderschöne Bilder! (Ich komm einfach virtuell mit, denn ich bin ja nicht aus der Gegend.)

  2. Wunderschöne Bilder aus diesem tollen Tal! Ich war schon zweimal dort – obwohl ich ganz und gar nicht aus der Gegend bin. 🙂 Wir sind die Runde von Norden aus gegangen, der Parkplatz am Katzenstein ist auf der verlinkten Outdooractive-Karte zu sehen. Kleiner Tip: Man kann dann am Beginn der Wanderung einen Abstecher zum Katzenstein machen, von dort hat man einen tollen Blick ins Schwarzwassertal. Vielleicht fährst Du ja nochmal hin?! LG aus Bayern 🙂

  3. Klasse Fotos. Ist wirklich ne schöne Ecke dort.

  4. Toll toll toll!
    Die Steinbrücke und die Hochmoore … da sieht’s ja aus wie in Wales! Jaja, es gibt schon schöne Ecken in Deutschland! 🙂

  5. Die Stimmung der Bilder passt ja optimal zum Namen des Tals. Und bei dem bedeckten und schwarzen Himmel leuchten die Farben besonders schön. Danke fürs Mitnehmen.

  6. Carola Tilch

    Genialer Bericht und tolle Bilder aus meiner Heimat

  7. Sehr schöner Trip Chrissi, man fühlt den Tag, wenn man sich deinen Text durchliest und sich die Bilder ansieht. Wundervoll düster, na ist ja genau unser Ding^^ Die kleinen Miniaturhäuschen sind ja richtig niedlich^^ Hast du dich mit dem Wanderer trotzdem unterhalten oder bist du ihm geschickt aus dem Weg gegangen, so dass er dich nichtmal sehen konnte?^^ Die Verlinkung zu deiner Tour solltest du vielleicht ebenso in einem neuen Fenster öffnen lassen, wie du es bei spotify getan hast…ist jedenfalls besser aus meiner Sicht. Ich wünsche dir noch eine schöne Woche!

    • Freut mich wieder sehr, dass es dir gefällt. Den Wanderer habe ich gekonnt vorlaufen lassen 😅
      Danke für den Tipp, dachte eigentlich, dass ich es so eingestellt habe 🤭 Wünsche dir auch noch eine schöne Woche 😃

  8. Ein Reise durch einen echten deutschen Märchenwald! Mit dem richtigen Blick hast Du diesen Zauber auch ins richtige Licht gesetzt, das spricht mich wirklich sehr an.
    Die Phantasie über den Mörder im Wald kann ich nachempfinden. Da gibt es so ein Gedicht, weis nicht mehr von wem, aber über 40 Jahre alt, ich versuch es mal aus meinem Gedächtnis zu rekonstruieren:

    Ein Mensch geht durch den Wald, allein.
    In der Ferne sieht er einen einsamen Mann, ein Mörder?
    Ein Wolf geht durch den Wald, allein.
    In der Ferne sieht er einen Menschen, ein Mensch?

    Danke dass Du bei mir reingeliked hast, so bin ich auf Deinen Block gekommen.
    Gruss von Nette (Astrolady100)

    • Wahre Worte in dem Gedicht. Ist schon putzig, was einem so alles durch den Kopf schwirrt, wenn man als Frau alleine durch den Wald spaziert 🤭 Freut mich, dass dir die Bilder gefallen 😃 Wir lesen demnöchst bestimmt öfter voneinander 😉 Viele Grüße Christiane

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