#20: Wintercamping – Das Kreuzeck Teil 1

Ich weiß gar nicht, wie lange ich mich auf diesen Kurzurlaub gefreut habe. Für uns ging es 6 Tage zum Wintercamping in den Harz. Auf dem Campingplatz „Das Kreuzeck“ haben wir es uns im Herbst letzten Jahres schon gemütlich gemacht, mal sehen wie es im Winter wird. Wir packten unsere sieben Sachen, schnappten unseren Hund und fuhren an einem Mittwoch kurz nach 10:00 Uhr in Richtung Hahnenklee.

Tag 1: Das Kreuzeck

Die Straße schlängelte sich die letzten Meter den Berg hinauf, dichter Nebel hing zwischen den Bäumen, mein Herz blühte bei dem Anblick auf. Draußen wurde es immer kühler, während wir weiter nach oben fuhren. Mit Schnee hatte ich nicht mehr gerechnet, der lag aber noch zur Genüge.

Wir checkten auf dem Campingplatz ein und schlugen unser Quartier auf. Ein Blick in den Kühlschrank, gähnende Leere, also auf nach Goslar. Hier gibts im Kaufland alles was das Herz begehrt, im Handumdrehen war der Kühlschrank proppenvoll.

Gammeln war aber vorerst nicht angesagt, eine kleine Runde müssen wir wenigstens noch drehen. Auf dem Hinweg gabs ja großartigen Nebel und nun, wenn ich die Kamera startklar habe, alles weg. Wieder mal typisch. Aber unserem Hund Charly hat’s trotzdem gefallen.

Draußen wurde es nach und nach ungemütlicher. Da war der Moment, an dem man den Tag entspannt bei einer heißen Suppenterrine und einem leckeren Grog im kuschligen Wohnwagen ausklingen lassen sollte.

Tag 2: Grumbacher Teich und Bocksberg

Meine beiden Liebsten schnarchten am nächsten Morgen um die Wette. Ein prüfender Blick nach draußen und ich entschied mich für eine kleine Exkursion mit der Kamera. Ich sprang in meine Klamotten, wortwörtlich, denn im Wohnwagen war es ar…kalt. Über Nacht drehen wir generell die Heizung etwas runter, weil es sonst viel zu warm wird. Für die nächste Nacht sollten wir sie dennoch etwas hochdrehen.

Draußen war es noch kälter. Den Wanderweg rutschte ich mehr entlang, als das ich lief. Die Sonne blitzte langsam über die Berge und hüllte alles in ein wärmeres Licht.

In welche Richtung soll ich nun gehen? Überall Glatteis ohne Ende. Ich versuchte geradeaus den Bocksberg hoch zulaufen, merkte aber unmittelbar nach den ersten Schritten, dass das nichts wird. Links geht es zur Stabkirche nach Hahnenklee und rechts ins nirgendwo (zumindest kannte ich die Strecke noch nicht). Ich entschied mich für das Unbekannte und lief abseits des Hauptweges quer durch den Wald am Teich entlang. Hier gab es zumindest kein Glatteis.

In der Ferne hörte ich etwas rauschen. Die Vorfreude wurde immer größer, das Rauschen immer lauter, ich wurde nicht enttäuscht. Ein kleiner Wasserfall schlängelte sich Richtung Teich. Ich hatte zwar kein Stativ dabei, aber die Natur gibt immer irgendwas her, um die Kamera zu stabilisieren. Das Bild war im Kasten.

Langsam stiefelte ich zurück zum Camper (das letzte Stückchen wieder rutschend). Mein Mann begrüßte mich mit einem reichlich gedeckten Frühstückstisch. Er weiß, wie man sein Frauchen verwöhnt ;o) Vollgemapft wanderten wir gegen Mittag eine Runde um den Grumbacher Teich. Überall plätscherte Wasser, die Sonne blitzte hervor und die Vögel zwitscherten was das Zeug hält. Die größte Überraschung war ein Wasserfall, den ich nur durch Zufall kurz vorher auf der Karte entdeckte. Bestaunen konnten wir ihn zwar nur von oben, aber faszinierend war die Gewalt des Wassers trotzdem.

Im Anschluss brachten wir unsere Fellnase zurück zum Camper. Der knallte sich prompt in sein Körbchen und schlief sofort ein. Wir entschieden uns ihn schlafen zu lassen und fuhren einen Ort weiter zum Bocksberg. In der Bloksbjerg Biker Lounge gab es ein leckeres heißes Getränk, während uns die Sonnenstrahlen von außen wärmten.

Direkt nebenan steht eine Sommerrodelbahn, die mir während der Fahrt mit der Seilbahn nach oben direkt ins Auge fiel. Ein kurzer Blick zum Kassenhäuschen und wir wussten, da müssen wir mitfahren. Mein Mann saß hinten, war für Gas und Bremse zuständig und ich vorne, für die Fotos ;o) Jeder der hier Urlaub macht, sollte unbedingt mit dieser Rodelbahn fahren. Es macht so viel Laune, ich war die ganze Zeit nur am Lachen. Nach der rasanten Fahrt, ging es gemütlich mit der Seilbahn zurück ins Tal.

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Charly stand bereits mit prüfendem Blick am Fenster, nachdem wir das Auto parkten. Ich hätte zu gerne gewusst, was in diesem Moment in seinem Köpfchen vor sich geht ;o) Es war ein Bild für die Götter. Wer viel an der frischen Luft ist, bekommt irgendwann Hunger. Im Kühlschrank lagen frische Burger – Patties, die nun gebrutzelt werden wollten. Charly sah währenddessen gespannt zu und setzte den vermutlich süßesten Hundeblick auf, den er besitzt. Abbekommen hat er trotzdem nichts, auch wenn das einem echt schwer fällt. Bei einem guten Burger hört die Freundschaft auf ;o) Und eh man sich versieht, neigt sich auch der zweite Tag schon wieder dem Ende zu.

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Tag 3: Liebesbankweg

Nach einem reichhaltigen Frühstück erkundeten wir einen Teil des Liebesbankweges. Vom Parkplatz in Auerhahn liefen wir Richtung Bocksberg. Ich versprach meinem Liebsten, dass es eine angenehme Tour wird. Als es jedoch nach ca. 400 m bergauf ging, zogen, sich die Mundwinkel nach unten. Normalerweise kein Problem, mit Glatteis bekommt die Sache jedoch eine ganz andere Note. Wir entschieden uns dennoch weiter zu laufen. Wirklich besser wurde es nicht,  im Gegenteil, ich bekam auf den nur 1,2 km in meinen Schuhe solche Probleme, dass ich permanent am fluchen war ;o)

Man hat die Erleichterung vermutlich in meinem Blick gesehen, als wir am Stempelkasten der Harzer Wandernadel ankamen. Immerhin war die Aussicht von dort oben wunderschön. Für meinen Geschmack gab’s viel zu viel Sonne, aber gelohnt hat es sich trotzdem.

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Auf dem Rückweg entschieden wir uns für einen kleinen Umweg zum Bocksberg hoch. Diesmal gab es aber keinen Glühwein zum Aufwärmen, sondern ein Radler zum Abkühlen. Nachdem wir uns akklimatisiert hatten, liefen wir bei angenehmen 13 Grad zurück zum Auto. Gut ich rutschte teilweise mehr, aber das war ja nichts Neues. So schön die Temperaturen sind, Tauwetter ist einfach anstrengend beim Wandern.

Die letzten Sonnenstrahlen kosteten wir vor dem Camper aus. Auf unseren ultimativen Retro – Klappstühlen lässt es sich super Sonne tanken. So hässlich wie die auch sind, ich will sie nicht mehr missen ;o)

Der Tag neigt sich dem Ende zu. Wie immer vergeht die Zeit wie im Flug, wenn das auf Arbeit mal immer so wäre… ;o) Hinter Tag 3 können wir also auch einen Haken setzen.

Wenn ihr nichts mehr verpassen wollt, folgt gerne meinem Blog (siehe Startseite). Ihr bekommt nur Infos, wenn ein neuer Betrag online geht ;o) Ich habe noch einiges für dieses Jahr geplant, ihr dürft gespannt sein.

3 Kommentare

  1. Pingback:#22: The Forest – Christiane Hube

  2. Ich habe diesen Artikel viel von der älteren Person zu lesen und bestätigte meine Meinung,
    dass er wirklich gut geschrieben. Ich weiß nicht, wo der
    Autor alle diese Informationen zieht aber man kann sehen, dass es eine gute und zuverlässige Quelle hat.

    Artikel gut lesen, in einfacher Sprache geschrieben ist nicht kompliziert.

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