Samstag 22:00 Uhr und es kribbelte in den Fingern. Ich öffnete WhatsApp und tippte in unsere Fotogruppe eine Frage: Hat eventuell jemand Bock, morgen gegen 09:00 Uhr in den Harz zu fahren? Sven war der einzige, der Zeit hatte und rief kurz darauf an – er ist dabei. Wir wollten am nächsten Morgen im Netz prüfen, ob Schnee liegt, um uns relativ spontan auf die Socken zu machen. Ohne Schnee hatte ich keine Muse, loszufahren.

Halb 7 checkte ich die Webcam in Torfhaus. Hmm…aktuell ist es zu dunkel. Aber auf dem einen Dach erkannte ich leichten Schnee. Hoffentlich war das keine Einbildung. Kurz nach 7 Uhr rief ich Sven an und fragte, ob wir es versuchen wollen. Wir waren uns einig, zumindest hinzufahren und das beste draus zu machen, egal was uns erwartet.

Auf dem Weg zum Oderteich

In Bad Harzburg, ein paar Kilometer vor Torfhaus, lag nicht ein Krümel Schnee. Die Mundwinkel entglitten mir leicht nach unten, ich hatte kaum noch Hoffnung, dass sich auf die letzten Meter etwas ändert. Kurz vor Torfhaus wanderten sie wieder nach oben, es wurde immer weißer. Am Oderteich hatten wir dann eine perfekte Landschaft vor uns: Schnee, Nebel, Wasser, Wald – was will man mehr? Zeit, die Kamera zu zücken.

Spooky Oderteich

Auf Grund der Kälte fror die Talsperre langsam zu, ein paar Bäume spiegelten sich aber trotzdem im Wasser. Einfach klasse, was Mutter Natur zu bieten hat. Vorsichtig stolperten wir zum Ufer, Glatteis und Steine machten den Weg komplizierter. Für mich war es die reinste Rutschpartie… Winterwanderschuhe stehen nun auf der Einkaufsliste bei Amazon. Es war so herrlich still hier, weit und breit entdeckte ich nicht eine Seele, sodass die Talsperre unser war.

Nach den ersten Bildern entschieden wir uns für den 4,5 km langen Rundwanderweg. Allmählich brach die Sonne durch die dicke Wolkendecke und strahlte den Nebel an. Die Aussicht war einfach gigantisch. Leider hatte ich kein Tele dabei und konnte das Spektakel nur im Weitwinkel festhalten. Wieder etwas für das nächste Mal dazu gelernt ;o) Nachdem die Sonne komplett raus kam, lag ein kleines Winterwonderland vor uns. Schnee und Sonne passen perfekt zusammen. Selten, dass mir die Sonne in der Landschaftsfotografie gefällt.

Wir kamen an einem kleinen Bachlauf vorbei, die Sonne strahlte durch die Baumspitzen, Wasser tropfte von den Ästen, Schnee lag am Ufer… es war wie im Märchen.

Die Kamera glühte und die Speicherkarte füllte sich. Wir spielten mit der Sonne, die durch die Bäume strahlte, liefen durch’s nasse Gras und waren einfach verzaubert von der Schönheit, die vor uns lag.

Am Wegesrand wartete ein kleiner Schneemann auf uns. Ob er ein Model war? Zwei andere Fotografen lichteten ihn ab, man hörte nur noch das Klicken des Sensors. Nachdem sie ihre Bilder im Kasten hatten, posierte der Kleine für uns. Nach einem kurzen Plausch mit den beiden Fotografen, ging es weiter.

Später hörten wir plötzlich auf unserem Weg etwas plätschern. Wir spitzen die Ohren und folgten dem Geräusch. Unsere Vermutung bestätigte sich, vor uns lag ein kleiner Wasserfall. Natürlich konnten wir nicht vorbei laufen und stellten die Stative auf. Schnee und Wasser, was für eine Mischung. Wir standen direkt am Abhang, eine falsche Bewegung und es wäre sehr kalt geworden. Aber wir sind geübt was das betrifft und kamen mit trockenen Schuhen am Auto an.

 

Weiter geht’s nach Ilsenburg

Der Ort lag direkt auf dem Weg und sollte für die letzten zwei Stündchen unser nächster Spot werden. Sven navigierte mich zum Ilstetal, während ich auf der Frontscheibe kleine Wassertropfen entdeckte. Na prima, dachte ich mir, es fing an zu regnen. Zum Glück nur sehr leicht und ziemlich kurz. Wir stellten das Auto ab und marschierten Richtung Tal. Ilsenburg liegt nur 30 Minuten vom Oderteich entfernt. Hier war eine völlig andere Jahreszeit, als zuvor. Vom Winter in den Herbst, das habe ich auch noch nicht erlebt.

Das Ilsetal steht seit Ewigkeiten auf meiner todo-Liste, leider hat es bisher nicht geklappt. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, war der Tag perfekt. Im ganzen Ort hingen tiefe Wolken und auf dem Boden erstrahlte das Laub.

Die Blätter bedecken das gesamte Ilsetal, traumhaft schön.

Wir suchten einen Weg, um direkt ans Wasser zukommen. Vorsicht war angesagt, denn das Laub bedeckte das gesamte Tal. Man konnte nicht unterscheiden, wo ein Stein liegt, wo Wasser anfängt, geschweige denn, an welcher Stelle es matschig wird. Wir tasteten uns langsam nach vorne und stellten unsere Stative auf.

Bis jetzt kannte ich nur das Bodetal und bin begeistert, wie es hier aussieht – und das war erst der Anfang. Definitiv muss ich beim nächsten Mal mehr Zeit einplanen, um auch die großen Ilsefälle zu erreichen. Um diesen Tag ausklingen zu lassen, war ich vorerst mit der kleineren Variante zufrieden.

Der Anfang des Ilsetals

Nach knapp 2 Stunden reichte es für den Tag und wir liefen gemütlich zurück zum Auto. Die Tour war super entspannt, so kann eine Woche erfolgreich zu Ende gehen. Mal sehen, wo es mich als nächstes hinverschlägt.

Wenn ihr nichts mehr verpassen wollt, folgt gerne meinem Blog (siehe Startseite). Ihr bekommt nur Infos, wenn ein neuer Betrag online geht ;o) Ich habe noch einiges für dieses Jahr geplant, ihr dürft gespannt sein.

2 Kommentare

  1. Einfach wundervoll Chrisi. Bald werde ich dich wohl im TV sehen, wenn du so weiter machst 🙂 Top Bilder, die viel bewegen. Hast du dein Logo selbst kreiert? Gefällt mir auch sehr gut. Ich wünsche dir schöne Weihnachten und einen guten Rutsch! LG!

    • Dankeschön für die lieben Worte 😍 Nein, das Logo habe ich nicht selbst kreiert, freut mich aber das es dir gefällt 😉 Ich wünsche dir auch schöne Weihnachten und einen guten Rutsch 😃 Liebe Grüße

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