#02: Leistenklippe – es kann nicht immer alles klappen

Mein Wecker klingelte mitten in der Nacht, 00:30 Uhr. Geschlafen habe ich nicht viel, denn ich bekam den Rotz. Damit auf die Leistenklippe, war keine gute Idee. Zu diesem Zeitpunkt war die Vorfreude viel zu groß, ich wollte die Tour nicht verschieben. 02:00 Uhr fuhr ich zum Hauptbahnhof in Halle (Saale) um Niklas und Sven einzusacken.

Ankunft Parkplatz Schierke:

04:00 Uhr sind wir in Schierke angekommen und in meiner ersten Taschentuchpackung verbreitete sich gähnende Leere, das kann ja was werden. Wir parkten unser Auto und gingen schnurstracks zum Bahnhof. Der 1,3 km lange Weg hat sich durch den Anstieg extrem gezogen. Am Bahnhof angekommen, ging es weiter Richtung Spinne. Der Weg war felsig, die Investition in neue Wanderschuhe hatte sich gelohnt. Von der Spinne aus liefen wir den Moorstieg entlang. Die letzten Meter fielen mir extrem schwer und ich fragte mich erneut, warum ich das mache. Mir tat alles weh, die Taschentücher neigten sich dem Ende und ich bat um eine kurze Pause. Der Kreislauf wollte einfach nicht mehr mitmachen. Ich erwähnte ja bereits am Anfang, clever war das nicht von mir ;o) Sven kam nur noch ein „Wir wollen doch nicht zum Brocken…“ über die Lippen. Ich glaube, ihm kam die Pause auch sehr gelegen.

Ankunft Leistenklippe:

Nach einer guten Stunde kamen wir an der Leistenklippe an. Sonnenaufgang war eine Stunde später. Hier habe ich mich dezent verschätzt, wie lange wir hoch brauchen. Oben angekommen, fegte auf der Aussichtsplattform ein ordentlicher Wind. Es waren nur ein paar Grad über Null und ich fühlte mich wie im tiefsten Winter. Innerhalb der nächsten Stunde schaute immer wieder einer von uns zur Plattform hoch um abzuschätzen, ob es sich lohnt, die Kamera rauszuholen. Die Hände waren mehr als eisig, da überlegt man sich dreimal, ob man fotografiert. Meine Handschuhe lagen natürlich gut verstaut im Auto. Wer kommt aber auch auf die Idee, Handschuhe im August mitzunehmen?

Die Pechsträhne:

Kurz nach 06:00 Uhr war das Licht einigermaßen ok, um Bilder zu schießen. Für mein Stativ war es allerdings viel zu windig, bzw. habe ich auf dem Felsen nicht wirklich Halt damit gefunden. Also fotografierte ich aus der Hand und somit zog sich die Pechsträhne weiter. Der Sonnenaufgang war nicht wirklich gut, es war arschkalt, um aus der Hand zu knipsen zu dunkel – ich war leicht genervt ;o) Der Großteil der Bilder ist nichts geworden, zumindest bin ich nicht zufrieden damit.

Auf dem Weg nach unten hatten wir endlich etwas Glück: Das Licht war klasse, es wurde wärmer und die Laune besser. Die Hände tauten langsam auf und dadurch machte das Fotografieren viel mehr Spaß. Wir hielten immer wieder an, um noch ein paar Eindrücke der Umgebung festzuhalten. Sven hatte seine neue Drohne dabei und die musste natürlich getestet werden. Es ist schon sehr geil, was diese kleinen Dinger alles können. Leider hatte sie einen relativ schlechten GPS Empfang im Wald, weshalb es nur ein kleines Gruppenfoto geworden ist – aber für die Erinnerung an diesen nicht ganz so perfekten Tag, hat es allemal gereicht.

Mein kleines Highlight:

Mein Highlight bei dieser Tour war die Bergwachthütte am Schierker Bahnhof. Die sieht echt super aus, weshalb ich hier auch nochmal im Winter hin möchte. Die Hütte gibt im Schnee bestimmt ein perfektes Motiv ab.

Zur Leistenklippe werde ich definitiv nochmal fahren, aber dann im Sommer, oder wenn ich wärmere Klamotten dabei habe. Die Aussicht dort oben war sensationell, ich kann es nur jedem empfehlen. Und zum Schluss noch die Moral von der Geschicht – Wandern solltest du mit Rotznase nicht ;o)

Wenn ihr nichts mehr verpassen wollt, folgt gerne meinem Blog (siehe Startseite). Ihr bekommt nur Infos, wenn ein neuer Betrag online geht ;o) Ich habe noch einiges für dieses Jahr geplant, ihr dürft gespannt sein.

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7 Kommentare

  1. Pingback:#25: Leistenklippe 2.0 – Fotografieren | Bloggen | Wandern

  2. Was für ein tolles Blog! Wunderschöne Bilder, und dazu noch ein paar Geheimtipps für den Harz – klasse 🙂

    • Vielen Dank für deine lieben Worte, freut mich, dass es dir gefällt 😁

      • Außer dass es mir gefällt, erinnert es mich vor allem mal wieder daran, dass es sich zum Fotografieren lohnt, früh aufzustehen 🙂 Das ging im Berufsalltag, der sich hier gern mal bis nach Mitternacht zieht, zuletzt ein bisschen unter …

      • Bis jetzt wurde ich fast nie enttäuscht, selbst wenn das Wetter mal nicht so mitgespielt hat. Schon allein die Ruhe am frühen Morgen, einfach herrlich 🙂

      • Wirklich enttäuscht war ich auch noch nie, wenn es sehr früh losging. Wobei ich auf die spektakulären Sonnenaufgänge noch am ehesten verzichten könnte, weil die so schnell vorbei sind und das Licht danach oft umso öder ist; von verhangenem Himmel hat man meist länger was 🙂

      • Das stimmt. Fahre meist nur los, wenn es zumindest überwiegend bewölkt ist. Ich mag diese harten Schatten gar nicht. Umso mehr freu ich mich, wenn es neblig ist 😉

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